Ganz offiziell darf sich das Scheffel-Gymnasium Bad Säckingen nun „fahrradfreundliche Schule“ nennen. Die Lizenzierung des Kultusministeriums Baden-Württemberg unterliegt strengen Vorgaben: Ziemlich genau ein Jahr hat der Prozess in Anspruch genommen. Aus einem Pool von 21 Kriterien galt es eine bestimmte Punktzahl zu erreichen, um das Zertifikat zu verdienen. Umso stolzer ist die Schule auf die besondere Auszeichnung.

Schülerinnen und Schüler sind stolz auf den Erfolg

Den initiierenden Lehrkräften Julia Fritzsche und Elmar Lechthaler liegt neben dem Aspekt des Klimaschutzes besonders die Förderung der eigenständigen Mobilität der Schüler am Herzen. Und diese sind mit Feuereifer dabei. Vier Sechstklässler befinden sich bereits in Ausbildung zum Schülermentor für Verkehr und Mobilität: Auf einen bereits absolvierten dreitägigen Grundlehrgang in Freiburg folgt im Juni ein Aufbaukurs.

„Wir haben gelernt, wie man sicher in einer Gruppe fährt“, erzählt Maximilian Mutter aus Obersäckingen stolz. „Und wie man Reifen flickt“, ergänzt Caja Kent aus Sisseln. Die Ausbildung von Schülermentoren stellt eines der Kriterien dar.

Schulwege sollen sicherer werden

Dankbar zeigt sich die Schule Felix Kromer von Kromer Mobility gegenüber. Dieser hat den Schulwegplan kostenlos überarbeitet und somit zur Erfüllung eines der Pflichtkriterien beigetragen. Eine wichtige Änderung im Plan: Kein Radweg führt mehr an der B34 entlang. Kromer gibt der Stadt jedoch noch Hausaufgaben mit: Fünf bis sechs Infrastrukturpunkte, die nicht ideal sind, gilt es zu überarbeiten, damit die Schulwege sicherer werden.

Jeder dritte Schüler kommt mit dem Rad

„Von den Schülern wird das Projekt sehr gut angenommen“, teilt Fritzsche stolz mit – kaum zu übersehen sind die unzähligen Fahrräder auf dem Schulhof. Fritzsche und Lechthaler schätzen den Anteil an Schülern und Lehrkräften die mit dem Fahrrad zur Schule kommen auf etwa ein Drittel. Sogar aus Dossenbach oder Birndorf kämen die Kollegen angeradelt.

Auszeichnung gilt fünf Jahre lang

Schulleiter Bernd Rieckmann nimmt die Anerkennung dankend entgegen, sieht sie jedoch auch als Auftrag: „Für uns geht es jetzt darum, Werbung zu machen, damit weitere Schulen nachziehen.“ An Stillstand ist jedoch nicht zu denken. Die Beteiligten des Projekts eifern schon der Rezertifizierung in fünf Jahren entgegen. Ideen für eine Weiterentwicklung hat die Schule genug: Fahrradpatenschaften, eine Fahrrad-AG und Ladestationen für E-Bikes sind im Gespräch.

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