Maria Schlageter

Die Hochrhein-Region rund um Bad Säckingen ist für einiges bekannt: Grenznähe, viel Sonnenschein, ländlicher Charme. Aber dass man hier auch studieren kann, das wissen vermutlich die wenigsten. Dabei startet ab dem kommenden Herbst schon der zweite Studiengang an der Bad Säckinger Akademie für Gesundheitsfachberufe. Nachdem vor zwei Jahren das Bachelorstudium in Physiotherapie akkreditiert wurde, folgt nun das Bachelorstudium in Ergotherapie.

Die Akademie für Gesundheitsfachberufe Bad Säckingen

„Die Tendenz zur Akademisierung in den Gesundheitsberufen ist eindeutig“, unterstreicht Akademie-Geschäftsführer Günther Nufer, der schon seit mehr als 20 Jahren die Einführung des Therapeuten-Studiums vor Ort vorantreibt. Die Ausweitung des schulischen Angebots auf die akademische Ebene sei somit notwendig, um weiterhin qualifizierte Therapeuten auszubilden. Im Beisein der CDU-Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller und ihres Kollegen auf Bundesebene, Felix Schreiner, haben Nufer und Schulleiter Udo Waninger den neuen Studiengang gestern offiziell vorgestellt.

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Der Studiengang Ergotherapie wurde in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule des Mittelstands Bamberg (FHM) lanciert. „Auch das Physiotherapie-Studium ist eine Kooperation mit der FHM, wir sind also schon seit zwei Jahren Standort der Hochschule“, erklärt Nufer. Für die Schüler der Bad Säckinger Akademie heißt das, dass sie zusätzlich zur klassischen Ausbildung die Möglichkeit haben, wissenschaftlich unterrichtet zu werden.

Zusätzlich Seminare für Studenten

„Alle Schüler absolvieren die dreijährige Ausbildung bis zum Staatsexamen. Wer aber als Student eingeschrieben ist, hat während der drei Jahre noch zusätzliche Seminare“, erläutert Waninger das System. Hinzu kommt ein weiteres halbes Jahr, in dem die Studenten der Physio- oder nun auch Ergotherapie eine Bachelorarbeit schreiben müssen. Somit ist das Therapie-Studium eine vertiefende Ausbildung, die die angehenden Physio- und Ergotherapeuten beispielsweise auch auf leitende Funktionen vorbereiten soll.

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Dass die akademische Ausweitung eine wichtige Entscheidung war, verdeutlichen allein die Zahlen. „Für den neuen Jahrgang haben wir an der Ergotherapieschule 20 Interessenten, davon wollen 15 studieren. Bei der Physiotherapie sind es 28 von 30“, weiß Waninger.

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Entsprechend groß fiel auch das Lob der CDU-Abgeordneten aus. Die Möglichkeit, am Hochrhein zu studieren, mache die Region für junge Menschen attraktiver. In diesem Zusammenhang verkündete Hartmann-Müller eine andere gute Nachricht: Im kommenden Landeshaushalt wird die Fördersumme für die sogenannten Ersatzschulen, wie es die Akademie für Gesundheitsfachberufe ist, aufgestockt. Ein positives Signal, das insbesondere Akademie-Geschäftsführer Günther Nufer in frohe Stimmung versetzte. Denn die Ersatzschulen stehen unter privater Trägerschaft und sind somit nicht kostenfrei. Für die Zukunft der Akademie ist der Alt-Bürgermeister also positiv gestimmt und hat schon die nächsten Pläne vor Augen: Im kommenden Jahr soll der erste Masterstudiengang akkreditiert werden.