Bad Säckingen – Große Aufregung herrschte am Mittwoch im Gloria-Theater in Bad Säckingen: Gastredner der dritten Vorlesung des Semester 2016/2017 der Kinderuni Hochrhein war der Erfolgs-Fußballtrainer Ottmar Hitzfeld. Der gebürtige Lörracher begann seine Karriere als Zwölfjähriger beim TuS Stetten. Nach seiner Zeit als Stürmer wurde er zum erfolgreichen, mehrfach ausgezeichneten Trainer, UEFA-Trainer des Jahres, Weltclubtrainer und Fußballtrainer des Jahres. Der Rektor der Kinderuni, Helmar Burkhart, hatte die Bühne an die Kinderuni-Reporter abgegeben, die Hitzfeld mit allerlei Fragen löcherten, zum Vergnügen der zahlreich erschienenen jungen Studenten und Fußballvereine.
Kinderreporterin Esra Halitoglu wollte wissen, warum Ottmar Hitzfeld, der Mathematik und Sport studiert habe, nicht Lehrer geworden sei. Er wollte, aber zwischen Staatsexamen und der Zeit als Fußballer habe zu viel Zeit gelegen, er sollte mit 34 Jahren eine Nachprüfung machen. "Ich war sauer, dachte, ich probiere es als Trainer.“ Kaja Plate wollte es genau wissen: "Was macht ein Trainer den ganzen Tag?" Und Moritz Vonhof interessierte sich für Hitzfelds "größtes Ereignis als Trainer und Spieler". Er habe sein Schicksal selbst in die Hände genommen, beim FC Basel, um ein Probetraining gebeten. Es klappte und so wurde er Profi-Fußballer.

Ob Hitzfeld je eine rote Karte erhalten habe, wollten die Kinderuni-Reporter außerdem wissen. "Als Stürmer nie eine rote, aber zwei gelbe Karten." Hitzfeld gesteht, dass er „einmal einem Schiedsrichter einen Schneeball nachgeworfen habe, dieser den Verursacher aber nicht bemerkt habe.“ Fabio Libonati und seine Kollegen wollten wissen, wie weit Hitzfeld schießen könne? "Rund 55 bis 60 Meter", erklärte dieser, aber heute sei es wichtig, präzise zu schießen. Und wie viele Tore habe er geschossen? Insgesamt "in 850 Spielen rund 750 Tore", war die beeindruckende Antwort Hitzfelds.
„Was können wir aus 50 Jahren Fußball-Boom lernen?", fragte Rektor Helmar Burkhart. Der Fußball habe sich "enorm entwickelt", sei "gesellschaftlich anerkannt", so Hitzfeld. "Alles, was man beim Fußball lernt, kann man im Leben brauchen, da steht viel soziales Verhalten dahinter." Ein Trainer sei zugleich "Pädagoge, Fachmann und Psychologe", müsse ein "korrektes Verhalten gegenüber den jungen Sportlern entwickeln, sie als Menschen, nicht als Nummern sehen, ihnen respektvoll begegnen." Hitzfeld motivierte, an sich selbst zu glauben. "Jedes Kind hat besondere Fähigkeiten, für jeden ist ein erfolgreicher Weg möglich, wenn man an seine Fähigkeiten glaubt. Kampfgeist zeigen, Aufstehen und weiter machen."
