Harald Schwarz

Das traditionelle „Konzert nach Weihnachten“ des Orchestervereins Bad Säckingen war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Die Auswahl der Komponisten und Solisten, das gefühlvolle Verständnis zwischen dem Orchester und dem Dirigenten Klaus Kunzmann sowie die Akustik der voll besetzten Heilig-Kreuz-Kirche taten am vergangenen Sonntag ihr übriges dazu. 

In diesem Jahr stand das inzwischen seit 15 Jahren stattfindende Konzert unter dem Motto „Musik aus Osteuropa“. Dirigent Klaus Kunzmann wählte Leckerbissen aus den Werken von Alexander Glasunow, Antonín Dvorák und Peter Tschaikowski aus. Auf dem Programm stand zum Beginn das Konzert in Es op. 109 für Alt-Saxophon und Streichorchester von Alexander Glasunow. Seine Kompositionen bestechen durch eine große handwerkliche Meisterschaft und eine souveräne Beherrschung der Kompositionstechnik. In den Jahren um 1890 und Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden viele seiner vermutlich größten Werke.

Das vom Orchesterverein aufgeführte Konzert in Es op. 109 für Alt-Saxophon und Streichorchester entstand im Jahre 1934 und wurde Glasunows Vermächtnis. Das Saxophon spielt im Konzert der Streicher die „Supergeige“ mal schwermütig, mal strahlend. Solist Frank Pohl spielte diesen Part gefühlvoll und souverän. Pohl stammt aus Bad Säckingen. Seine musikalische Laufbahn begann er mit Saxophon- und Klarinettenunterricht an der Musikschule Südschwarzwald. Nach verschiedenen Stationen folgten Engagements unter anderem am Opernhaus München.

Als nächstes hielt der Orchesterverein Werke von Antonín Dvorák bereit. Ausgesucht wurden die „Biblischen Lieder“ op. 99 (1-4 und 7-9). Der zehn Lieder umfassende Zyklus entstand im Frühjahr 1894 in New York, wo Antonín Dvorák seit knapp zwei Jahren lebte. Ihn zog es jedoch wieder zurück in die alte Heimat. Heimweh und traurige Nachrichten vom Tod befreundeter Komponisten sowie vom schlechten Gesundheitszustand seines Vaters führten offensichtlich zur Beschäftigung mit dieser Chronologie. Die Solostimme verkörperte die Solosängerin Julia Hilpert. Die Mezzosopranistin aus Waldshut studiert Gesang an der HfM Freiburg. Meisterkurse führten sie zu verschiedenen Stationen in Europa.

Der letzte Teil war den Konzertwerken des Komponisten Peter Iljitsch Tschaikowski vorbehalten. Die aufgeführte Darbietung beschäftigte sich mit der Serenade C-Dur op. 48 für Streichorchester. Sanft in den ersten Takten, beschwingt und mit sattem Ton der Bratschen ausgestattet. Die Serenade entstand in inspirierender ländlicher Atmosphäre, fast tausend Kilometer südwestlich von Moskau im ukrainischen Dörfchen Kamenka. Mit verschmitzten Lächeln kündigte Dirigent Kunzmann eine Zugabe an und damit schloss der Konzertnachmittag.