Bad Säckingen (ska) Vier Tonnen Müll, davon eine Tonne Hausmüll, der auf der Straße und in der Natur landet. Das ist die Menge, die der Städtische Bauhof jede Woche im Bad Säckinger Stadtgebiet einsammeln und entsorgen muss. Hinzu kommen Elektrogeräte und Möbel.
Allein vier Mitarbeiter des Bauhofs sind dafür zuständig, Müll einzusammeln. Inzwischen sind sie sorgar an den Samstagen unterwegs. „Viele haben in diesem Punkt einfach kein Unrechtsbewusstsein mehr“, so Bürgermeister Alexander Guhl. Allein im vergangenen Jahr hat diese Müllentsorgung 315.000 Euro gekostet – Geld, das der Steuerzahler berappen muss. „Und das scheint einfach niemandem bewusst zu sein“, so Guhl weiter.
Immer wieder hat sich die Stadt Bad Säckingen diesem Problem angenommen, hat zusätzliche Mülleimer und Bodenaschenbecher montiert oder Aufkleber kreiert, um die Bürger darauf aufmerksam zu machen, ihren Kleinmüll in den Eimern zu entsorgen.
Doch der Erfolg bleibt aus. Hinzu kommen im Sommer Flaschen oder Dosen und ein immer wieder vermüllter Grillplatz am Rhein. Jetzt hat sich jetzt der Verein für Kriminalprävention „Sicher leben in Bad Säckingen„ der Sache angenommen.
„Bad Säckingen ist zwar inzwischen eine sichere Stadt, aber die Müllproblematik ist sehr groß“, erklärt der Bürgermeister, der gleichzeitig auch Vorsitzender des Vereins ist. „Die Unzufriedenheit ist groß“, sagt Guhl. „Die Leute verstehen einfach nicht, wieso hier überall Müll liegt“.
Bereits in diesem Jahr sind 300 Strafanzeigen wegen widerrechtlicher Müllentsorgung eingegangen, was als Ordnungswidrigkeit eingestuft wird. „Aber die Dunkelziffer ist viel höher“, sagt Albert Zeh, Leiter des Polizeireviers Bad Säckingen und stellvertretender Vorsitzender des Vereins.
Immerhin zwischen 250 bis 500 Euro kann es kosten, wird man ertappt. Die Aufklärungsquote liegt bei 20 Prozent. „Die Stadt und die Polizei werden mit diesem Problem ein wenig alleine gelassen“, ist die Meinung des Revierleiters. Seiner Meinung nach sollten Bürger generell wachsamer sein.
Aber: „Wir dürfen nicht aufgeben“, ist Albert Zeh sich sicher. Aus diesem Grund hat der Verein für Kriminalprävention jetzt Schilder anfertigen lassen, die an den Müllbrennpunkten in der Stadt wie Schloss- oder Badmattenpark, am Bahnhof, im Innenstadtbereich oder auf dem Münsterplatz, aufgehängt werden.
Auf diesen Schildern werden die Bürger darauf aufmerksam gemacht, was es kostet, bleibt der Müll einfach liegen. Die Schilder hat der Verein für Kriminalprävention bezahlt. „Wir hoffen, dass wir die Bürger ein wenig auf diese Problematik aufmerksam machen können“, erklärt der Bürgermeister.