Bad Säckingen (jub) Melancholische wie frühlingshafte Musik am Cello in Kombination mit kleinen Gedichten präsentierte die Bad Säckinger Cellistin Natalia Dauer am Sonntagmittag. Als Rahmenprogramm zur aktuellen Ausstellung "Zeichnung: heute" hatte der Kunstverein Hochrhein am Sonntag zur Matinee in der Villa Berberich eingeladen.
Ungewöhnliche Facetten klassischer und moderner Cellostücke bekamen die knapp 30 Musikfreunde am Sonntagmittag in der Villa Berberich geboten. Dabei sprang der Boden teilweise über die Saiten, mal glitt er sanft und melancholisch dahin, es wurde gezupft und teilweise klang das Instrument gar heiser: Die junge Musikerin Natalia Dauer zeigt mit ihrer Stückauswahl nicht nur spannende Facetten der Cellomusik sondern auch ihre eigene Virtuosität. Ergänzt wurden die teils frühlingshaft-leichten, teils melancholischen Stücke durch stimmungsvollen Gedichten, eins sogar aus eigener Feder der Musikerin. Der Einstieg in die Matinee gab es mit den Ricercar Nr. 1 und 3 des barocken Komponisten und Cellisten Domenico Gabrielli. Leicht melancholisch, rhythmisch und klar gespielt, weisen dessen Kompositionen teilweise schon improvisierte Züge auf und setzte so die Stimmung für das restliche Konzert. Es folgten vier Stücke aus den Präludien der zeitgenössischen russischen Komponistin Sofia Gubaidulina. Dazu wählte Dauer das Gedicht "Stimmen im Kopf" von Janine Albrecht und verwob die von ihr vorgetragenen Zeilen stimmungsvoll mit dem Musikstück. Im Anschluss steht dann Enric Casals wehmütige Prelude wieder ganz für sich. Das siebte Stück aus den sieben Haikus für das Solo Cello des katalanischen Komponisten Josep Maria Guix werden natürlich durch die gleichnamigen japanischen Kurzgedichte ergänzt.
Passend zum Frühlingsthema mit wirbelnden, tänzerischen Akzenten trägt die Cellistin auch ein eigenes Gedicht als späten Morgengruß vor. Abgerundet wird das knapp einstündige Konzert schließlich von Jaques Offenbachs "Les Larmes de Jacqueline op. 76 Nr. 2". Das tief melancholische Werk des passionierten Cellisten klingt kaum aus, da wird Natalia Dauer schon mit begeisterten Beifall für die gelungene Matinee belohnt.
Die Ausstellung
"Zeichnung: heute" wird vom Kunstverein Hochrhrein präsentiert und ist noch bis zum 2. April in der Villa Berberich zu sehen. Als letzter Teil des Rahmenprogramms findet am 1. und 2. April Live Stitching mit der britischen Künstlerin Harriet Riddell statt. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind mittwochs von 17 bis 18 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.