„Nicht alles ist Friede, Freude, Eierkuchen“, so der Vorsitzende Frank van Veen in der Hauptversammlung. Auch wenn der Verein Refugees Integrated stolz auf vieles sein kann, was erreicht wurde, um dem Vereinsziel näherzukommen, bleiben Spuren, die nachdenklich machen, werden neue gelegt. Dennoch geht der Zusammenschluss von Bürgern, die Flüchtlingen in Bad Säckingen helfen wollen, gestärkt in sein neues Vereinsjahr.
Grundsätzlich läuft es gut bei den Flüchtlingshelfern in Bad Säckingen. Viel wurde erreicht, einiges angestoßen und Pläne gibt es zuhauf. „Dennoch: Unsere Gründungsversammlung wirkt nach“, gab der Vorsitzende von Refugees Integrated bei der ersten Hauptversammlung des Vereins am Donnerstagabend zu. Eben nicht Friede, Freude und der berühmte Eierkuchen. „Wir kämpfen weiterhin mit Querschlägern, Brunnenvergiftern. Das ist einfach destruktiv“, klagte van Veen. Die, die die „Drecksarbeit“ machten, würden auch aus dem Verein heraus angegriffen. „Wir arbeiten alle freiwillig, ehrenamtlich, es gibt keine Verpflichtung“, erinnerte er. Van Veen empfindet diese Art der Kritik als „belastend“. „Warum wird das, was andere tun, infrage gestellt“, wunderte sich der Vorsitzende. Dennoch überwiegen aus seiner Sicht die positiven Elemente, auch wenn er „kein Schönredner“ sei und mit seiner „direkten Art“ schon mal anecke. Kritisch ging es weiter. Ein Lob auf das hohe Spendenaufkommen, „aber wofür wird das Geld genutzt“, wollte ein Versammlungsteilnehmer wissen. Kassiererin Maritta Vögtle gab Rechenschaft ab: Zweckgebundene Spenden würden entsprechend eingesetzt, das Erfolgsmodell Café International verlange Unterstützung, W-Lan-Anschlüsse für die Flüchtlingsunterkünfte müssten monatlich bezahlt werden. Transportfahrten würden abgerechnet und so weiter. Die Entlastung des Vorstands fand dann auch nur unter der Voraussetzung statt, die Kassenprüfung nachzureichen. Albrecht Lienemann, ehemals Rektor des Scheffel-Gymnasiums, übernimmt die Aufgabe künftig. Probleme mit der zuständigen Sachbearbeiterin im Landratsamt, die Frage nach mehr finanzieller Unterstützung durch das Land und die nach wie vor vakante Stelle eines Integrationsbeauftragten für die Gemeinden Bad Säckingen, Rickenbach und Wehr kamen auf die Mensa-Tische im Bad Säckinger Gymnasium. „Das Landratsamt schafft es nicht, unseren Elan hier auszunutzen“, bedauerte Mitglied Felix Kromer. Ein Ausblick sei quasi nicht möglich, gab Frank van Veen zu: „Wir wissen nicht, was uns erwartet.“