Julia Becker

Mit einer Doppelausstellung von Werken Klaus Fischers und Rolf Kurz' in der Villa Berberich startet der Kunstverein ins neue Jahr. Die Metallskulpturen von Rolf Kurz und die Bilder von Klaus Fischer verbindet die Vorliebe der beiden Künstler für Geometrie und Urbanität.

Kunstverein-Vorsitzender Frank van Veen freute sich am Sonntag, dass trotz des frostigen Wetters mehr als 40 kunstinteressierte Besucher zur Vernissage erschienen waren. Doppel- und Kleingruppenausstellungen seien ein besonderes Anliegen des Kunstvereins, so van Veen: "Wir glauben, dass sich Künstler auf diese Weise gegenseitig ergänzen und befruchten." Mit Kurz und Fischer habe man ein eingespieltes Ausstellungspaar gewählt, dessen Ansätze sich bestens ergänzten.

Bereits zum vierten Mal stellen die Künstler gemeinsam aus, sie verbindet die klaren, geometrischen Formen und die urbanen Themen ihrer Werke. "Die Werke kommen nett und harmlos daher, sind es aber nicht", so van Veen in seiner Einleitung zur Ausstellung. Vielmehr ließen die glatten Formen den Betrachter stolpern und regten zum Nachdenken an.

Der Maler und Architekt Klaus Fischer gebe seinen Motiven mit seiner bevorzugten Vogelperspektive Anonymität und Konformität, so van Veen. Die collagenartigen Bilder verbänden Himmel und Erde, Mensch und Umwelt in ihren geometrischen, netzartigen Rastern. Doch gebe das im Hinblick auf das aktuelle Weltgeschehen in der Drohnen- oder Satellitenperspektive auch Bedrohliches wieder.

Die Skulpturen von Klaus Fischer, Studienrat am Schopfheimer Theodor-Heuss-Gymnasium, erschienen zuerst spielerisch und würden an Bausteine oder Spielfiguren erinnern, so van Veen. Auch hier lohne sich ein tieferer Blick, schließlich sei Kunst nicht nur die reine Abbildung der Realität.

In Hinblick auf die schwäbische Herkunft der Künstler und seine eigene Jugend im Schwäbischen fühlte sich van Veen an die kontrollierte Gleichförmigkeit der dortigen Siedlungen erinnert. Aber in ihrer Drehbarkeit und Veränderbarkeit breche die minimalistische Formensprache die konformen Tristesse auf, so van Veen und rege zum Nachdenken über die Sicherheit des eigenen Hauses als Trutzburg an.

 

Zur Ausstellung

Die Bilder von Klaus Fischer und die Skulpturen von Rolf Kurz sind noch bis zum 25. März in der Villa Berberich in Bad Säckingen zu sehen. Am Sonntag, 11. März, 11 Uhr, lesen Heinz Schlögl und Frank van Veen in einer Matinée Texte von Berthold Brecht. Die Öffnungszeiten sind mittwochs 16 bis 18 Uhr, samstags 14 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr. http://www.kunstverein-hochrhein.de