Auf die Gesellschaft kommen im Zuge des laufenden demografischen Wandels gewaltige Herausforderungen zu. Das kam bei den Vorträgen von Siegfried Tröndle und Hartmut Fricke vom Demografie Strategischen Forum (DSF) Bad Säckingen im Rahmen eines Informationsabends klar zum Ausdruck. Die Gesellschaft werde in den kommenden Jahrzehnten immer älter und pflegebedürftiger. Die Rahmenbedingungen im Gesundheits- und Pflegesystem werden hingegen immer problematischer, gerade im Hinblick auf die finanzielle und personelle Ausstattung. Das gilt nicht zuletzt für den ländlichen Raum.

Gerade was die Krankenhausversorgung anbelangt, plädierte Fricke für eine stärkere Förderung – gerade auch unter Berücksichtigung topografischer Besonderheiten, wie diese speziell im Landkreis Waldshut bestehen. Was die Bettenziffer anbelangt, nehme Baden-Württemberg mit 5,2 Betten pro 1000 Einwohner im Bundesvergleich ohnehin bereits mit Abstand den letzten Platz ein. Noch dramatischer gestalte sich demnach die Lage im Landkreis Waldshut: "Hier liegt die Bettenziffer gerade einmal bei 2,6", wie der frühere Leiter der Unfallchirurgie, Jürgen Stadler, in der anschließenden Diskussionsrunde darstellte. Hingegen seien Ballungsräume wie Berlin drastisch überversorgt. Ein Lösungsansatz aus Sicht Hartmut Frickes wäre auf jeden Fall: "Es ist zwingend erforderlich, dass die Gremienbeschlüsse zur Krankenhausversorgung umgesetzt werden." Wie es langfristig weitergeht, lasse sich nicht zweifelsfrei absehen. Klar sei aber: "Auch wenn es irgendwann ein Zentralklinikum geben sollte, sollten sich die Verantwortlichen genau überlegen, wo dieses hinkommt."

Schon allein deshalb, so Fricke, um zu vermeiden, dass der neuen Klinik die wirtschaftliche Grundlage entzogen werde, weil die Patienten aus dem Westen in den Nachbarlandkreis abwandern. Insgesamt müssten sich die Menschen aber auf gravierende Veränderungen in der Gesundheitsversorgung einstellen, ist sich Hartmut Fricke sicher. Neue Konzepte gelte es zu erproben und gegebenenfalls umzusetzen. Vor allem werde aber auch die individuelle Vorsorge eine immer stärkere Rolle spielen.