Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter informierte sich über die Arbeit des Hotels "Rheinsberg" in Bad Säckingen. Dies geschah bei den Informationswochen der Inklusionsunternehmen 2019 der Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen. Dort arbeiten Menschen mit vorrangig geistiger Behinderung zusammen mit Menschen ohne Behinderung.
Nachfrage nach Arbeitsplätzen zu groß
Das Hotel "Fridolin" in Bad Säckingen gehört ebenfalls zur Awocado Integrationsbetriebe Gemeinnützige GmbH, dessen Geschäftsführer Nils Bosley ist. Von 27 Arbeitsplätzen in beiden Hotels sind mehr als 50 Prozent von Menschen mit Handicap besetzt, aus geplanten zehn wurden 15 Mitarbeiter. Die Nachfrage nach weiteren Arbeitsplätzen ist groß, kann aber nicht erfüllt werden, obwohl die Hotels wirtschaftlich gut aufgestellt sind. Ebenfalls am Gespräch teilgenommen hatten Bürgermeister Alexander Guhl, Alexander Wunderle, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, sowie Andreas Hader, Geschäftsführer der Diakonie.
Beliebte Atmosphäre
Die Hotels mit 20 000 Gästen pro Jahr sind beliebt und haben viele Stammgäste, die die Atmosphäre und das Persönliche schätzen, was vor allem an den Mitarbeitern mit Handicap liegt. „Hier arbeiten Menschen, die sich nach der Schule bewusst dafür entschieden haben, nicht in die Werkstatt zu gehen und sie wollen bei uns auch nicht mehr weg“, erklärt Bosley.
Fusion als „Sapia Hotels“
Das schafft ein Problem: Die Nachfrage nach Arbeitsplätzen ist groß, aber es sind keine mehr frei. „Unser Part ist es, Arbeitsplätze zu schaffen, und zwar möglichst viele“, sagte Bosley. Die Hotels "Fridolin" und "Rheinsberg" sollen deshalb unter dem Begriff „Sapia Hotels“ zusammengeführt werden, um weiter zu wachsen und noch mehr Arbeitsplätze schaffen zu können, so Bosley. Die Hotels sieht er als Multiplikator, dass und wie es funktionieren kann. „Es gibt eine Vielfalt von Behinderungen, da muss nach der passenden Arbeit für die Mitarbeiter gesucht werden. Es gibt für jedes Töpfchen ein Deckelchen“, möchte Bosley andere Arbeitgeber dazu animieren, ebenfalls Menschen mit Handicap einzustellen.
„Man merkt, dass Sie das mit Leidenschaft machen“, zeigte sich Rita Schwarzelühr-Sutter von Bosleys Einsatz beeindruckt und von den Mitarbeitern der Hotels: „In einem Hotel zu arbeiten anstatt in einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung, bedeutet, den geschützten Bereich zu verlassen, zu zeigen: 'Ich gehöre dazu.' Ihr steht mitten im Leben, lernt untereinander und jeder, der hierher kommt, lernt.“