Viel Beifall hat der Bad Säckinger Chor Prosäcko bei seinem Auftritt am Freitagabend in der sehr gut besuchten evangelischen Stadtkirche erhalten. Die Sängerinnen und Sänger boten ein kurzweiliges Programm mit mehr als einem Dutzend englischsprachiger Lieder aus den Bereichen Musical sowie Rock und Pop der vergangenen Jahrzehnte – das älteste Lied war John Lennons Happy Christmas" von 1971. Dass sich das Ensemble sorgfältig vorbereitet hatte und sehr gut miteinander harmoniert, ließ sich auch daran erkennen, dass alle Werke auswendig vorgetragen wurden.
Dirigentin Irina Flato wusste den Chor zu animieren, wobei sie nicht nur den Taktstock einsetzte, sondern auch mit tänzelnden Schritten und beredten Gesten die ausgeprägte Musizierlaune des Chores in die richtigen Bahnen zu lenken verstand. Unterstützung erhielten die Sänger von Joachim Borkmann (E-Piano), Claus Fleig (Schlagzeug) und Harald Tröndle (Gitarre). Und in vielen Werken verzichteten die Sänger auf eine starre Aufstellung, sondern gruppierten sich immer wieder um.
Der erste Block widmete sich der Weihnachtszeit – nicht in Form der typischen Weihnachtslieder, sondern in Liedern mit weihnachtlichem Thema. Besinnliche Lieder und solche, die vor Lebensfreude sprühten, wechselten sich ab. Die Bandbreite reichte von der kanonartig einsetzenden und perkussiv geprägten, von rhythmischem Klatschen begleiteten "White Winter"-Hymne über Musical-Ausschnitte und den bewegten und temperamentvollen "Santa Boogie" bis hin zu dem a cappella vorgetragenen, komplexeren Lied "Let Christmas to me".
Typisch für das ganze Konzert waren die Wechselspiele zwischen dem Chor und den Solisten beziehungsweise Sologruppen. Dass sich so viele unterschiedliche Chormitglieder an die Rampe wagten, zeigte, dass Prosäcko über ein beachtliches Potenzial an geschulten und entsprechend motivierten Sängern verfügt.
"See you again" war durch Frage- und Antwort-Spiele gekennzeichnet, und in "Out of the Woods" zeichnete der Chor das Bild von Menschen, die nicht loslassen können. Während die Vorsänger die musikalische Entwicklung vorantrieben, blieb der Chor in immer denselben Wiederholungsmotiven regelrecht gefangen. Ein temperamentvoller, schneller Abschluss gelang Prosäcko in "Love runs out".
Selbstverständlich brauchte das applaudierende Publikum in der evangelischen Stadtkirche nicht ohne zwei Zugaben nach Hause zu gehen.