Die Zahl der Grenzgänger am Hochrhein nimmt weiterhin kontinuierlich zu. Das geht aus einer Erhebung der Wirtschaftsregion Südwest hervor, zu der die Landkreise Waldshut und Lörrach gehören. Demnach arbeiteten Ende 2016 annähernd 37000 Menschen aus den beiden Landkreisen in der Schweiz – über 1000 mehr als noch im Vorjahr. Gemäß einer Aufstellung des Schweizer Bundesamts für Statistik sind insgesamt arbeiten 61540 Deutsche in der Schweiz.

Damit kommen drei Fünftel der deutschen Grenzgänger aus der Wirtschaftsregion, wobei deren Geschäftsführer Alexander Maas einschränkt, dass aufgrund des Berechnungsschlüssels, der auf der Zahl der Grenzgängerbewilligungen fußt, eine gewisse "methodische Unsicherheit" bei den Daten gebe. Auch sind keine Anhaltspunkte dafür abzulesen, welche Berufsgruppen besonders stark in Richtung Schweiz tendieren.

Gleichwohl bleibt festzuhalten: Die Schweiz bleibt für Arbeitnehmer aus der Region in hohem Maße attraktiv. Aus dem Landkreis Waldshut pendeln 14874 Menschen zur Arbeit in die Schweiz – ein Plus von 487 im Vergleich zum Jahr 2015. Aus dem Landkreis Lörrach zieht es 22005 Grenzgänger in die Schweiz (plus 653).

Im Kreis Waldshut ist die Grenzgängerdichte in der Gemeinde Hohentengen mit Abstand am größten. 40,4 Prozent der Arbeitnehmer arbeiten in der Schweiz. Immer noch zu den vorderen zehn Kommunen mit dem höchsten Grenzgängeranteil gehören Laufenburg (27,8 Prozent) und Murg (25,5 Prozent). In den großen Städten Lörrach, Rheinfelden, Weil am Rhein, Waldshut-Tiengen und Bad Säckingen beträgt die Grenzgängerdichte immerhin um die 25 Prozent.

Was die Zielkantone der Grenzgänger anbelangt, sind jeweils die nächstgelegenen vorne mit dabei. 7587 Menschen aus dem Kreis Waldshut arbeitet demnach im Kanton Aargau, weitere 3500 in Zürich und 1249 in Schaffhausen. Aus dem Kreis Lörrach zieht es die Grenzgänger dagegen vorwiegend in die Kantone Basel-Stadt (11222) und Basel-Land (6243).

Wie die Wirtschaftsregion Südwest darstellt, erfasst sie seit einigen Jahren die Zahl der Grenzgänger und leitet diese an die Bundesagentur für Arbeit weiter. Denn Grenzgänger werden in der Arbeitsmarktstatistik nicht automatisch erfasst. Somit läge die offiziell ausgewiesene Arbeitslosenquote für den Hochrhein zu Unrecht um bis zu 0,9 Prozent höher, als sie es tatsächlich ist.