Ein Hauch von Geschichte wehte auf der ehemaligen Rennstrecke am Eggberg. Am Wochenende dröhnten wieder die Motoren, die Reifen quietschten und die Oldtimerliebhaber genossen den Geruch von Motorenöl vermischt mit Rennabgasen. Rund 125 Teilnehmer gingen beim Eggberg Klassik in ihren historischen Fahrzeugen an den Start.
Neuer Regeln für mehr Sicherheit
Bis es endlich so weit war, musste ist die langjährigen Organisatoren Hubert Hottinger und Peter Pilz einige Hürden überwinden. In Veranstaltergemeinschaft mit dem Freiburger Motorsportclub (FMC) hat es mit zwei Neuerung geklappt die Veranstaltung durchführen zu können. Die Formel- und Rennsportwagen bis 1988 dürfen nicht mehr starten, da die Leitplanken zu hoch angeordnet sind. Erst nach der Montage einer zweiten Reihe wäre ein Start wieder möglich. Die zweite große Änderung ist die Einführung einer exakten Sollzeit von 5:52 Minuten, was einem Schnitt von 49 Stundenkilometern entspricht. Ein Überschreiten des vorgeschriebenen Schnittes hat einen Veranstaltungsausschluss zur Folge.

Einteilung in neu drei Klassen – Vorkriegswagen, Formel- und Rennsportwagen bis Baujahr 1988, Tourenwagen und GT bis Baujahr 1969 sowie Tourenwagen und GT zwischen Baujahr 1970 und 1988. Die Abnahme und Präsentation der Fahrzeuge fand diesmal beim Eggbergbecken statt. „Die Fahrzeuge sind überdurchschnittlich gut im Schuss und die Besitzer verstehen was von der Technik“, so der technische Leiter der Dekra.

Wohl organisiert und unter den Augen von vielen Zuschauern fuhr die Race Control am Samstagmorgen die Strecke noch einmal mit der roten Fahne ab. Nach knapp zehn Minuten waren die Streckentester zurück und diesem Mal die weiße Fahne schwenkend. Die Strecke war frei.

Traditionsgemäß eröffnet der Trompeter von Säckingen, Heinz Blum, die Eggberg Klassik 2023 mit seinem bekannten Lied. Schlag 10.30 gab die Startnummer 1 ein Opel Kadett GT/E Baujahr 1978, mächtig Gas bei Start zum Trainingslauf.

Viele Hingucker auf der Strecke
Die Zuschauer konnten ein buntes Starterfeld erleben. Zu bewundern waren sportlich-elegante Modelle von BMW, Opel, Porsche, Alpha Romeo, Mini, Jaguar, Triumph, Fiat oder Abarth der 70er- und 80er-Jahre. Besonders ins Herz schlossen die Zuschauer die Lokalmatadorinnen Lisa Adler und Silvia Stohler auf ihrem feuerroten Ford F 100 Pickup. Sie sind jedes Jahr mit dabei und fuhren hupend den Berg hinauf.

Die mit Anstand größte Geräuschkulisse hinterließen die beiden Fiat Abarths 1000 TCR von Dietze Motorsport. Mächtig Eindruck machten Ricardo Becarelli und Petra Ultsch auf ihrem Delahaye aus dem Jahre 1924. Eine sehr eigenwillige Konstruktion und mit maximaler Power ging es „im Freien“ den Berg hinauf.

Am Nachmittag folgte der Lauf zur Ermittlung der Sollzeit und der erste Wertungslauf. Viele Teilnehmer fuhren früher aktiv Bergrennen und machen nun bei der Gleichmäßigkeitsprüfung sehr gerne mit. „Es macht Spaß, die Atmosphäre ist wichtig und man fühlt sich wie bei einem Klassentreffen“, berichtete ein von Krefeld angereister Fiat Fahrer.

Am Sonntag bei den Wertungsläufen zwei, drei und vier kamen noch viel mehr Zuschauer. „Schönes Wetter, eine wunderschöne Stimmung und wir haben alles richtig gemacht“, resümierte der sichtlich zufriedene Fahrleiter Karl Wolber zusammen mit seinem Team und den vielen Helfern an der Strecke.