Manfred Dinort

Frau Gertis, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben?

Im Jahr 2020, habe ich mich intensiv mit mir und meiner Persönlichkeit beschäftigt. Im Herbst habe ich Urlaub in der Schweiz gemacht, in Valbella. Dort habe ich ein Kinderbuch in die Hand bekommen, darin gelesen und da hat es bei mir „klick“ gemacht: So was will ich auch machen, mit den Themen, mit denen ich mich das Jahr über auseinandergesetzt habe.

Das haben Sie dann auch umgesetzt. Worum geht es in dem Buch?

In „Mia ist immer für dich da“ ist die Hauptfigur das Alpaka Mia. Es hilft Kindern, ihre Ängste und Selbstzweifel zu überwinden und ihren eigenen Wert zu erkennen. Dafür nutzt es seine Magie und seine Fähigkeit, mit Kindern zu sprechen, um ihnen in jeder Situation Halt und Kraft zu geben, verbunden mit der Erkenntnis: Jeder von uns ist etwas Besonderes, einzigartig und liebenswert. Es sind sechs Kurzgeschichten zu verschiedenen Themen.

Wie macht man das, wenn man ein Buch schreiben will?

Ich habe Stichpunkte aufgeschrieben, Gedanken aufs Handy gesprochen, denn beim Laufen in der Natur sind mir immer die besten Ideen gekommen, und dann alles zusammengetragen. Ich habe eine tolle Illustratorin gefunden, Mona von Winning, die alle meine Ideen genauso umgesetzt hat, wie ich es mir vorgestellt hatte. Im Dezember 2020 habe ich das Hörbuch im Tonstudio aufgenommen und dann begann die mühsame und lange Reise, mich bei Verlagen zu bewerben. Von den meisten bekam ich keine Antwort. Dann habe ich, das war im April 2021, nochmals einen Versuch gestartet und habe beim net-Verlag Erfolg gehabt. Das Buch wurde im September veröffentlicht und man kann es überall kaufen wo es Bücher gibt, natürlich auch im Online-Handel, in gebundener Form oder als E-Book. Gebunden kostet es 16 Euro.

Haben Sie früher schon gerne geschrieben, etwa Aufsätze in der Schule?

Ich habe in der Schule gerne Aufsätze geschrieben, aber eher auf provokante Art, was den Lehrern nicht so ganz gefiel. Ins Schreiben bin ich eigentlich erst auf den Zugfahrten zu meinem Arbeitsort in der Schweiz gekommen. Unterwegs habe ich meine Gedanken per Laptop „zu Papier gebracht“, aber nur für mich. Irgendwann mal was zu veröffentlichen, kam mir damals noch nicht in den Sinn.

Wie sind Sie auf das Alpaka als Hauptfigur gekommen?

Das Tier hat für mich eine ganz besondere Energie und Ausstrahlung. Zudem ist es auch noch unglaublich flauschig. Ich besuche sehr oft die Bohland-Alpakas, mal zum Alpakawandern oder einfach nur zum Schauen. Dann habe ich noch eine weitere Erfahrung gemacht: Im Sommer 2021 war ich an der Ostsee, da habe ich in einem Alpaka-Therapie-Zentrum hospitiert und die therapeutischen Fähigkeiten der Tiere kennengelernt.

Wie hat Ihr Beruf das Kinderbuch beeinflusst?

Ich habe jahrelang als Physiotherapeutin im Bereich Psychosomatik gearbeitet und dabei wurden mir die Zusammenhänge zwischen Körper, Geist und Seele bewusst. Ich musste feststellen, dass bei den meisten Patienten die Ursachen in der Kindheit liegen. Mit meinem Kinderbuch möchte ich daher einen Beitrag leisten, die Entwicklung und die Gedanken von Kindern positiv zu beeinflussen. Dank dieser und auch eigener Erfahrungen ist die ganzheitliche Sichtweise mein Fokus.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Im neuen Jahr 2022 werde ich einen Neuanfang in der Schweiz wagen: Neuer Wohnort, neues Land, neuer Job – ich möchte in die Selbstständigkeit gehen mit Coaching für Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Vielleicht haben wir ja dann bald sogar zwei Alpakas in unserem Garten. Am zweiten Buch bin ich auch schon dran. Mein Ziel ist, dass Mias Zauber jeden erreicht. Am liebsten würde ich Mia im TV sehen und Mia als Kuscheltier realisieren – wer weiß, was da noch alles möglich ist.

Zahlt es sich aus, ein Buch zu schreiben?

Nicht wirklich. Da muss es schon ein Bestseller werden, damit es Gewinn bringt. Aber das allein ist ja auch nicht Sinn der Sache. Für mich steckt viel mehr dahinter.

Gibt es auch Ergänzungen zu dem Buch?

Ja, Mia gibt es auch als Hörbuch, und zwar auf Hochdeutsch und sogar auf Alemannisch. Das war ein besonderer Wunsch von mir, weil es mir ermöglichte, in verschiedene Rollen und Emotionen zu schlüpfen. Einen kurzen Mia-Song zu komponieren, zu spielen und singen und den Miaglitzer zu vertonen hat mir sehr viel Freude bereitet. Das Hörbuch kann man überall streamen oder in CD-Form bei mir kaufen. Im Grunde ist Musik meine eigentliche Leidenschaft. Ich war fast 20 Jahre aktives Mitglied beim Musikverein Gaiß-Waldkirch, spiele seit ich klein bin Klavier und im Verein Schlagzeug und Klarinette. Zudem bin ich Teil der Hochzeitsband „All for Love“.

Wie war bisher das Echo?

Bisher sehr gut. Wir sind nach vier Monaten schon bei der dritten Auflage. Am meisten freut es mich, wenn mir berichtet wird, dass Mia in Krisen gehört/gelesen wird, oder zum Beispiel im Auto zum Beruhigen genutzt wird oder ein Junge keine Angst mehr vor dem Keller hat, weil er ja jetzt seinen Miaglitzer dabei hat. Viele Kinder finden das Buchcover in 3D, auf dem man den Miaglitzer fühlen kann, ganz toll. Auch für Erwachsene sind diese Themen wertvoll, aber sie tun sich da leider etwas schwerer mit der Fantasie.

Haben Sie auch schon Lesungen abgehalten?

Wegen Corona darf ich derzeit keine Lesungen halten. Ich gehe aber zu Kindergärten, natürlich im Miakostüm, und bringe die Hörbücher und Bücher vorbei. So bekommen die Kinder einen besseren Bezug zu Mia. Kindergärten, die Interesse daran haben, dürfen sich gern bei mir melden per E-Mail (info@mia-kinderbuch.de) oder auf der Instagram unter mia.alpaka.kinderbuch. Da ich selbst eine onkologische Vergangenheit habe, war es eine Herzensangelegenheit, Hörbücher und Bücher zu spenden an die Kinderklinik in Freiburg, an die Reha-Kliniken Tannheim und Katharinenhöhe, mit dem Ziel, den Miaglitzer zu verbreiten.

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