Doris Dehmel

Ob es die Begeisterung der Besucher beim ersten Konzertabend des Birndorfer Musikvereins war, die dafür sorgte, dass tags darauf der Bürgersaal nochmals voll besetzt war oder der gute Ruf der Akteure auf der Bühne und ihres Dirigenten Hansjörg Bollinger, ist nicht bekannt. Fest steht jedenfalls: Die Zuhörer waren begeistert von den musikalischen Leistungen.

Während im Spielerparadies Las Vegas in Nevada die Glücksspielautomaten, Casinotische und Gewinnchancen das Publikum anlocken, so war es in Birndorf das mehr als 70-köpfige Orchester, das mit seinem "Welcome to Las Vegas" den Schnelldurchgang durch das Spielerparadies möglich machte. Petra Haggenmiller führte durch das Programm und verstand es ausgezeichnet, die Spannung auf jedes weitere Stück zu steigern.

Eröffnet wurde der Konzertabend des Musikvereins Birndorf durch die Jugendmusik Birndorf. Unter der Leitung von Bernd Keller bewies der Nachwuchs des Musikvereins, dass mit ihm in den nächsten Jahren unbedingt in den Reihen der Aktiven zu rechnen ist.

Die Aktiven des Musikvereins boten danach Filmmelodien, Musical-, Marsch- oder Polkaklänge. Showeinlagen junger Musikerinnen bei „Cheap Thrills“ oder „And All That Jazz“ aus dem Musical „Chicago“ oder die Gesangseinlage von Melanie Bächle wetteiferten mit den Instrumentalisten um die Gunst des Publikums. Mit seinem Trompetensolo hatte Georg Ebner mit „Las Vegas“ die Tür in die Glückspielmetropole geöffnet.

Bei „I Dreamed A Dream“ aus dem Musical „Les Misérables“ begeisterte Elias Vogelbach mit seinem Waldhornsolo. Nachdem mit „Charles Chaplin“ das Publikum in die Welt der großen Stars eingetaucht war, boten die elf Posaunisten mit „Lassus Trombone“ eine vom Publikum direkt eingerahmte Formation. Virtuosität auf den Instrumenten bewiesen die einzelnen Register im „Circus Day“. Mit Philipp Tröndle spielte einer der Jüngsten in „Can't Help Falling In Love“ das Saxophonsolo.

Während viele Auswanderer mit dem „Musikantentraum“ einst auch ihr Heimweh nach der alten Heimat ausdrückten, so rundete Dirigent Hansjörg Bollinger mit dieser Polka das Programm ab. Erst nach mehreren Zugaben konnte er sich mit seinen Musikern endgültig von der Bühne verabschieden.