Die HTU Härtetechnik Uhldingen-Mühlhofen GmbH befindet sich mitten in einem Insolvenzverfahren. Das gibt die Gewerkschaft IG Metall in einer Pressemitteilung bekannt. Darin heißt es, das Amtsgericht Konstanz habe das vorläufige Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen des Unternehmens mit Beschluss vom 17. Februar zugelassen.
Als Begründung für die Zahlungsunfähigkeit von HTU gibt die IG Metall die Energiekostensteigerungen an, die nur verzögert weitergegeben werden konnten. Auf eine SÜDKURIER-Anfrage bezüglich des Insolvenzverfahrens antwortete das Unternehmen selbst bislang nicht.
200 Mitarbeiter sind bei der HTU beschäftigt
Die HTU wurde im Jahr 1983 gegründet und beschäftigt im Gewerbegebiet Mühlhofen etwa 200 Mitarbeiter. Und die haben bereits Hilfe angefordert: Laut Mitteilung der Gewerkschaft seien Beschäftigte des Unternehmens auf die IG Metall Singen zugekommen und haben um Unterstützung bei der Gründung eines Betriebsrats gebeten.
Frederic Striegler, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Singen, erklärt: „Gerade in der Insolvenz in Eigenverwaltung ist deutlich geworden, dass ein Betriebsrat wesentlichen Einfluss auf die Interessen der Beschäftigten hat.“ Ihm zufolge retten Betriebsräte in der Region und darüber hinaus gerade in Krisenzeiten Arbeitsplätze und können zusätzlich gute Regeln für die Mitarbeiter erreichen.

„Die Beschäftigten bei HTU haben von solchen Regelungen erfahren und gefragt: Wer vertritt eigentlich unsere Interessen?“, berichtet Striegler weiter. Also wurde die Gründung eines Betriebsrats initiiert. Die Einleitung der Wahl sei „unspektakulär“ verlaufen, die Belegschaft im Anschluss mittels eines Flugblatts informiert worden, erklärt Robert Bäuerlein, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Singen.
Wie Bäuerlein weiter mitteilt, sollen der Wahlvorstand und deren Ersatzmitglieder kommende Woche in einer Wahlversammlung gewählt werden. Zu dieser Versammlung seien alle Beschäftigten eingeladen. „Man merkt, dass die Beschäftigten sich über die anstehenden Betriebsratswahlen freuen“, sagt Bäuerlein.