Holger Kleinstück, Uwe Petersen und Martina Wolters

Seit drei Jahren ist der Linzgau-Shuttle in Salem unterwegs, um als Fahrdienst hilfebedürftige Menschen kostenlos von Haustür zu Haustür zu bringen, zu Arztbesuchen, zum Einkauf oder zu geselligen Treffen. Der Verein versteht sein Angebot als Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr, die Fahrer und Disponenten der Fahrten arbeiten ehrenamtlich.

Im Sommer 2022 schloss sich die Gemeinde Frickingen dem Linzgau-Shuttle an. Jetzt soll das Angebot auf weitere Gemeinden ausgeweitet werden. Der Gemeindeverwaltungsverband Meersburg plant ebenfalls einen sozialen Fahrdienst und hat sich entschlossen, das Angebot des Linzgau-Shuttle zu nutzen. Der Aufbau eines eigenen Dienstes wäre mit hohem organisatorischem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Einzig die Gemeinde Daisendorf im Gemeindeverwaltungsverband Meersburg lehnte eine Beteiligung am Linzgau-Shuttle ab.

Uhldingen-Mühlhofen mit etwa 8700 Euro dabei

Uhldingen-Mühlhofen, Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband, hat zugestimmt, sich dem Verein Linzgau-Shuttle anzuschließen. Der nötige finanzielle Beitrag soll über die Umlage des Gemeindeverwaltungsverbands bereitgestellt werden. Für 2023 müsste Uhldingen-Mühlhofen laut einer Schätzung rund 8700 Euro bezahlen, zuzüglich eines Puffers von zehn Prozent. Außerdem muss zur Erweiterung des Angebots ein Fahrzeug angeschafft werden.

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Wie Bürgermeister Dominik Männle im Gemeinderat sagte, sei ein sozialer Fahrdienst gerade für Hilfebedürftige ein wichtiges Instrument, deren Mobilität zu gewährleisten. Der Arbeitskreis Soziale Teilhabe, bestehend aus Mitgliedern des Gemeinderats, des Vereins Bürger für Bürger, des Sozialverbands VdK, des Ortsseniorenrats und der Verwaltung, habe sich seit März 2021 intensiv mit einem Fahrdienst beschäftigt.

Angebot könnte im Frühsommer 2023 starten

Mit dem Linzgau-Shuttle stehe ein Partner mit einem nachweislich funktionierenden Beförderungsmodell für Hilfebedürftige zur Seite. Die Gemeinden im Verwaltungsverband müssten jetzt dafür sorgen, dass sich genügend Ehrenamtliche für das Vorhaben finden. Es brauche etwa neun Fahrer, vier Disponenten und je einen Einsatzplaner und Einsatzleiter. Männle erklärte: „Mit diesem Kontingent lassen sich drei Werktage zweischichtig pro Woche bedienen, egal in welchem Ort.“ Das Angebot könnte im Frühsommer 2023 starten.

Verwaltungsverband finanziert weiteres Fahrzeug

Wie Männle weiter informierte, sei die Finanzierung der Investitionen und Betriebskosten des Vereins derzeit durch Zuschüsse der Gemeinden Salem und Frickingen sowie Mitgliedsbeiträge und Spenden gedeckt. Auch die Gemeinden im Verwaltungsverband müssten sich an den anfallenden Kosten beteiligen. Das Fahrzeug werde von allen Gemeinden im Verband genutzt und finanziert. Im nächstjährigen Haushalt der Stadt Meersburg seien hierfür 20.000 Euro eingeplant.

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Hagnauer Gemeinderat einstimmig dafür

Hagnau, ebenfalls Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Meersburg, ist aufgrund seiner Größe mit 8,44 Prozent am Angebot des Linzgau-Shuttles beteiligt. Die Gemeinde wird vermutlich etwa 1800 Euro pro Jahr plus die Beteiligung an der Anschaffung des Fahrzeugs tragen müssen. Wie hoch der Anteil in Zukunft sein wird, richtet sich nach den tatsächlich anfallenden Fahrten je Gemeinde. Der Hagnauer Gemeinderat stimmte einstimmig zu, dass der Linzgau-Shuttle auch in der Gemeinde unterwegs sein wird, und begrüßte die Idee eines ehrenamtlichen Fahrdienstes ausdrücklich.

Stettener Bürgermeister sieht großes Plus für Senioren

In jüngster Ratssitzung sprachen sich auch die Stettener Gemeinderäte pro Linzgau-Shuttle für ihre Gemeinde aus. Bürgermeister Daniel Heß sprach von einem „großen Plus für unsere Senioren durch Tür-zu-Tür-Beförderung“. Ingo Kitzmann vom Trägerteam des Linzgau-Shuttle appellierte an die Bürger, sich ehrenamtlich zu engagieren und sich als Disponent oder Fahrer zur Verfügung zu stellen.

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