Was ist Geld? Was passiert, wenn Bargeld abgeschafft wird? Welchen Einfluss haben die großen Unternehmen und Politiker auf unser Geld? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Michael Frowin in seinem Programm „Mammon – Geld. Macht. Glück“ in der Mühlhofener Alten Fabrik. „Deutsche reden ungern über Geld“, erzählt Frowin auf der Bühne. Deshalb rede und singe er in seinem Programm genau über das Thema Geld, auch wenn er bei diesem Thema genauso aussagekräftig sei, wie „Hubert Aiwanger beim Thema Antisemitismus oder Philipp Amthor beim Thema Korruptionsvorwürfe“. Er nehme die Zuschauer auf den „FKK-Strand des Geldes“ mit.
Und das tut er. Er erzählt von dem sogenannten „Pain of Pay“ (dt. „Schmerz des Bezahlens“), der uns vor allem beim Bargeldzahlen daran hindere, zu viel Geld auszugeben. Diesen Effekt gebe es bei dem Bezahlen mit Karte oder online nicht. „Wenn man bei der Domina mit Bargeld bezahlt, dann tut es gleich zweimal weh“, schmunzelt Frowin.
Der Berliner Kabarettist stellt sich zudem die Frage, ob Schwarzarbeit, Drogenhandel oder Steuerhinterziehung mit einem ausschließlich digitalem Finanzsystem immer noch funktionieren würde. Er antwortet auf seine Frage mit den Beweisen gegen Politiker, Promis und Unternehmer, die bei zahlreichen Finanzskandalen, wie den Panama-Papers, offengelegt worden sind. „Politiker kennen sich nicht mit Geld aus“, kritisiert Frowin und zitiert Worte von Friedrich Merz, der sich laut eigenen Aussagen in der „gehobener Mittelschicht“ sieht und Olaf Scholz, der sich nicht „als reich“ bezeichnen würde. Er bezweifelte, dass solche Menschen die Armutsprobleme Deutschlands lösen könnten. „In keinem Land Europas ist die Aufstiegschance so schlecht wie in Deutschland“, erklärt er.
Außerdem erläuterte der Kabarettist am Freitagabend die Gefahr, die das Kartenzahlen oder Onlinebanking mit sich bringen. In einem Sketch personifiziert er unter anderem einen Algorithmus, der mehr über eine Person weiß, als die Person über sich selbst.