Die Stadtverwaltung Überlingen wartet weiterhin auf einen Förderbescheid von der Landesregierung, um den Breitband-Ausbau voranzutreiben. Erst wenn dieser eingegangen ist, kann sie den nächsten Schritt gehen, wie sie in einer Pressemitteilung erklärt. Nächster Schritt heißt: eine Ausschreibung für die Baumaßnahmen der Breitband-Infrastruktur.

Wer profitiert überhaupt?

Für die Verwaltung gilt es aber noch eine weitere Frage zu klären: Wie viele Menschen werden überhaupt vom Ausbau profitieren? Zuletzt hieß es auf SÜDKURIER-Nachfrage, dass rund rund 2700 Adresspunkte schnelleres Internet bekommen sollen. Noch hat die Stadt aber keine zuverlässige Liste, wie sie in der Mitteilung erklärt. Ursprünglich habe sie im Jahr 2021 über ein Portal des Bundes eine Liste von förderbedürftigen Adressen erstellt. Auf dieser Liste hätten sich aber Abweichungen ergeben. Diese müssen vor der Ausschreibung geklärt werden. Die Liste beinhaltet unter anderem auch neue Adressen wie beispielsweise die Gebäude in der Anna-Zentgraf-Straße.

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Bürger haben Recht auf schnelles Internet

Hintergrund des Breitbandausbaus ist, dass einzelne Teile Überlingens bislang langsames Internet hatten. Bislang war auf der Gemarkung kein privatwirtschaftlicher Ausbau für leistungsfähige Breitbandnetze gelungen. Teile von Überlingen waren für Netzbetreiber bislang „unrentables Gebiet“. Das soll sich mit einem Ausbauprogramm aus rund 8,3 Millionen Euro vom Bund und rund 6,3 Millionen Euro vom Land ändern. Dazu kommen 1,6 Millionen Euro aus der Kasse der Stadt.

Laut Pressemitteilung sind alle Anschlüsse förderfähig, denen im Download weniger als 100 Megabit pro Sekunde zuverlässig zur Verfügung stehen. Außerdem gilt seit Mitte 2022 eine Bundesverordnung, die Bürgern ein Recht auf schnelles Internet zuspricht. Damit soll ihnen wirtschaftliche und soziale Teilhabe ermöglicht werden.

Langsames Netz in Ortsteilen und Weilern

Langsames Internet hatte bei Bewohnern in Überlingens Teilorten oder Weilern wie Brünnensbach in der Vergangenheit für Verärgerung gesorgt. Wie die Karte des Breitbandatlas des Bundes zeigt, sind außerdem Weiler wie Spetzgart sowie Ortsteile wie Goldbach oder Altbirnau betroffen.

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass der Breitband-Ausbau nicht vor Oktober 2023 beginnt. In Hödingen soll das voraussichtlich sogar erst im Jahr 2024 erfolgen. Dies liegt an Bauarbeiten an der Kreisstraße 7772, für die der Landkreis zuständig ist. Zu dem Thema hat die Stadtverwaltung mittlerweile eine Mail-Adresse für Bürger eingerichtet: breitbandausbau-ue@ueberlingen.de.

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