Pater Théodor Shanika gehört längst zu den bekannten Gesichtern in Überlingen. Die Mitglieder der katholischen Seelsorgeeinheit kennen ihn aus den Gottesdiensten im Münster und den Kirchen der umliegenden Gemeinden. Auch beim närrischen Frauenkaffee im Januar war er gern gesehener Gast.
Der katholische Priester aus dem Kongo habe viel Humor und sei immer zu einem Spaß aufgelegt, weiß Cornelia Lenhardt, die sich in der katholischen Kirche engagiert. Nun weiß sie jedoch auch, Pater Théodor hat Kummer, denn in seiner afrikanischen Heimatstadt Uvira hat eine Naturkatastrophe Leben und Gebäude zerstört. Auch Familienangehörige des Geistlichen sind unter den Opfern.
Uvira, eine Stadt mit rund 1,2 Millionen Einwohnern, liegt am Tanganjika See. Der zweitgrößte See Afrikas ist mit einer Wassertiefe von 1470 Metern zugleich auch der zweittiefste See der Welt. Entlang der Stadt Uvira, gelegen in der sogenannten Ruzzi-Ebene, trennt der Ruzzi-Fluss den Kongo vom Nachbarland Burundi. Das Wasser mehrerer Zuflüsse des Tanganjika-Sees überflutete im April nach starken Regenfällen die Straßen Uviras und riss Menschen in den Tod.
Die Katastrophe ereignete sich in der Nacht, die Heimatkirche von Pater Théodor wurde dabei ebenfalls überflutet, viele Gebäude durch die Wassermassen weggerissen. Soldaten der Monusco, der Mission der Vereinten Nationen für die Demokratische Republik Kongo, versuchten Leben zu retten, aber sie waren auch hilflos, erzählt Pater Théodor. Das Wasser sei einfach zu schnell gekommen.
Pater Théodor macht die Staatsführung im Kongo verantwortlich für die mangelnde Infrastruktur, die wiederum die Ursache dafür sei, dass eine Überschwemmung wie die in seiner Heimatstadt Uvira solche Verwüstungen hervorrufen könne. Die Regierung gebe kein Geld für Wiederaufbau, es gebe kein Frühwarnsystem, keine Nahrungsmittel, kein sauberes Wasser – und dann noch die Pandemie.
Corona treffe den afrikanischen Kontinent hart, berichtet Pater Théodor. Die Naturkatastrophe in seiner Heimatstadt ereignete sich mitten in der Krise, die auch im Kongo zu vielen Einschränkungen führe. Eine Trinkwasserfabrik sei weggespült worden, so sei die Bevölkerung dem Coronavirus, aber auch der Cholera und dem Hunger, hilflos ausgesetzt, erklärt der Geistliche. Hilfsbereite Menschen könnten sich direkt an ihn wenden oder eine E-Mail schreiben an: shanikacam@gmail.com oder mulangashanika@yahoo.fr
Cornelia Lenhardt hat ein Spendenkonto eröffnet, Informationen dazu gibt es in der Buchlandung am Überlinger Landungsplatz. Wer möchte, kann auch direkt an dieses Spendenkonto überweisen: Cornelia Lenhardt, Stichwort: „Pater Theodor, Uvira“, IBAN: DE 65 6905 0001 0026 4793 78 bei der Sparkasse Überlingen.