Wer das Atelier mdh|13/1 sucht, der ahnt, warum die Veranstalter ihre Aktion mit „Entdeckungstag“ überschrieben. Etwas versteckt im Gewerbegebiet in Überlingen haben fünf Künstler in einem ehemaligen Industriegebäude Räume angemietet. Das Atelier ist ein Ziel auf der Karte der Entdeckungstage der Gruppe „Schöne Dinge am See“. Künstler und Kunsthandwerker haben sich zu einem losen Verbund zusammengeschlossen. Mit von der Partie sind Fotokünstler, Schmuck- und Kleiderdesigner, Galerien sowie Keramiker oder Stoff- und Textilkünstlerinnen.

mdh 13/1-Kreative kennen sich fast alle von der Freien Kunstakademie

Einige der Adressen können auch zu normalen Ladenöffnungszeiten besucht werden. Andere, wie die Ateliergruppe im Gewerbegebiet, nutzen die Entdeckungstage, um ihre Arbeiten Kunstinteressierten zu präsentieren. Die mdh|13/1-Kreativen kennen sich fast alle von ihrer Zeit an der Freien Kunstakademie, damals noch in Uhldingen, und nutzen jetzt das Gelernte und ihr Talent, um sehr individuelle Arbeiten anzufertigen.

Der Arbeitsplatz von Volker Hettich ist mit Beispielen seiner Arbeiten dekoriert.
Der Arbeitsplatz von Volker Hettich ist mit Beispielen seiner Arbeiten dekoriert. | Bild: Sabine Busse

Netzwerk will Blick auf Kunstschaffende lenken

Henrike Schmid gehört zu den Begründern des Ateliers. Sie bewegt sich mit ihren großformatigen Ölbildern an der Grenze zwischen gegenständlicher Darstellung und Abstraktion. Ihre Nachbarin Manu Armbruster fasziniert die Wirkung von Farbflächen und welches Spannungsfeld die Zwischenräume bieten. Sie hat mit einigen Mitstreitern den Zusammenschluss „Schöne Dinge am See“ mit initiiert. „Der Idee liegt zugrunde, dass es hier viele Kunstschaffende gibt, die wir mit diesem Netzwerk sichtbar machen wollen“, sagt Armbruster.

Gerhard Reinhold und eine seiner meist abstrakten Arbeiten. Mit Materialien wie Pappe oder Zement schafft er eine weitere Dimension.
Gerhard Reinhold und eine seiner meist abstrakten Arbeiten. Mit Materialien wie Pappe oder Zement schafft er eine weitere Dimension. | Bild: Sabine Busse

Wer sie und ihre Mitstreiter besucht, kann auch die meist abstrakten Arbeiten von Gerhard Reinold in Augenschein nehmen. Mit Materialien wie Pappe oder Zement schafft er eine weitere Dimension. Volker Hettich kreiert ausdrucksstarke Porträts und neuerdings auch Drucke. „Wir freuen uns immer riesig, wenn Interessierte mit uns über die Arbeiten sprechen wollen“, betont Gerhard Reinhold.

Schriftspaziergang mit Therese Olivier durch Überlingen

Zu den nicht alltäglichen Zielen auf der Entdeckungstour zählt auch das Atelier von Klaus Gamber. Ihn können Besucher fragen, warum er ausschließlich analoge schwarz-weiß Fotos anfertigt. Oder sie lassen sich von Berta Knab erläutern, wie Filzobjekte aus hochwertigen Rohstoffen entstehen. Therese Olivier nimmt Interessierte jeweils um 11 Uhr vom Geschäft Eigenart mit auf einen Schriftspaziergang durch Überlingen. Die Grafikerin führt sie zu Schriftzügen an Gebäuden und erläutert kaligraphische Besonderheiten.