Noch bei der Halbzeitbilanz der Landesgartenschau hatte Oberbürgermeister Jan Zeitler die Illusion mancher Bürger genährt, die sich eine Seebühne als attraktive Dauereinrichtung gewünscht hatten. Ja, selbst Regierungspräsident Klaus Tappeser hatte laut Zeitler damals nicht gleich abgewunken und die Stadt animiert, doch eine diesbezügliche Anfrage an seine Behörde zu richten. Wer die Zurückhaltung der Wasserrechtler kennt, mochte sich schon damals gewundert haben über die positiven Signale.

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Fachbehörden beurteilen Situation anders als Regierungspräsident Klaus Tappeser

Inzwischen hört sich auch das Regierungspräsidium ganz anders an, wie OB Zeitler jetzt auf Nachfrage von Stadtrat Roland Biniossek im Gemeinderat erklärte. „Wir haben eine zeitliche befristete wasserrechtliche Genehmigung“, sagte Zeitler. Auch das Fundament müsse zurückgebaut werden. Im Zweitgespräch habe ihm der Regierungspräsident mitgeteilt, dass es diesbezüglich eine „abweichende Einschätzung seiner Fachbehörden zu seiner Einschätzung“ gebe. Er selbst könne sich nicht vorstellen, dass in einem öffentlich zugänglichen Uferpark bei Nacht eine Seebühne unbewacht bleiben könne. „Wir haben uns schon Gedanken gemacht, was wir ohne wasserrechtliche Genehmigung dort machen können“, sagte Zeitler.

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Zeitler sieht Möglichkeiten für alternatives Projekt

Zum einen könne im Tribünenbereich selbst eine Bühnensituation geschaffen werden, zum anderen sei der „weiter hinten liegende Teil des Uferparks“ für die Besucher offensichtlich der interessantere gewesen. Zeitler: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr vielleicht mit der Bürgerschaft und den Ehrenamtlichen ein anderes Modell anbieten können.“ Zudem glaube er, „wenn man das Thema auf sich wirken lässt“, dass es „sinnvoll ist, den Rückbau zu betreiben“. Zumal eine Seebühne mit ihren Schwankungen auch ihre Nachteile habe.

Trotz ausgedünntem Auditorium in den ersten Wochen beste Laune unter den Zuhörern.
Trotz ausgedünntem Auditorium in den ersten Wochen beste Laune unter den Zuhörern. | Bild: Hanspeter Walter

Siemensmeyer plädiert für ruhigeres Areal im Uferpark

Mit anderen Argumenten pflichtete Stadträtin Bernadette Siemensmeyer dem bei. Das Konzept für die Landesgartenschau habe ja bewusst einen Spannungsbogen vom urbaneren und lebendigeren Bereich in Stadtnähe zu einem ruhigeren Areal im Uferpark. „Je weiter man in die Landschaft hinaus geht, desto weniger Trubel sollte dort sein“, sagte Siemensmeyer, „bei allen Vorteilen, die sie jetzt hatte.“