Absagen über Absagen: Wie schon im Vorjahr macht die Corona-Pandemie auch vor den Neujahrsempfängen und ähnlichen Veranstaltungen nicht Halt: Denn im Zuge des Infektionsschutzes müssen derzeit wieder größere Menschenansammlungen generell vermieden werden. Die Städte und Gemeinden im Verbreitungsgebiet des SÜDKURIER Überlingen haben daher ihre geplanten Neujahrsveranstaltungen gestrichen.
Überlingen
Schon im November 2021 hatte der Stab für außerordentliche Ereignisse (SAE) vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden pandemischen Lage entschieden, sämtliche städtischen Sonderveranstaltungen bis auf Weiteres abzusagen. Davon betroffen waren unter anderem alle Musikkonzerte. „Die immer wieder neu zu bewertende Lage unter Berücksichtigung der pandemischen Entwicklung stellt den SAE vor große Herausforderungen“, hatte OB Jan Zeitler in einer Pressemitteilung betont: „Uns fällt es nicht leicht, Entscheidungen dieser Art zu treffen.“
Anstelle des am kommenden Sonntag, 9. Januar, im Kursaal beabsichtigten Bürgerempfangs plant die Stadtverwaltung ein großes Bürgerfest im Frühjahr oder Sommer dieses Jahres. „Wir hoffen, bis dahin wieder Rahmenbedingungen zu haben, die uns ein ausgelassenes Beisammensein ermöglichen. Ich freue mich schon heute auf eine Feier mit den Bürgerinnen und Bürgern“, so die Verlautbarung von OB Jan Zeitler.
Meersburg
Die von der Stadt für Sonntag, 9. Januar, auf dem Marktplatz vorgesehene Neujahrsbegrüßung unter musikalischer Begleitung durch ein Ensemble der Stadtkapelle Meersburg findet aufgrund der steigenden Corona-Zahlen nicht statt. Das hat Bürgermeister Robert Scherer am Dienstag, 4. Januar, beschlossen. Der seit 2006 regelmäßig ausgerichtete Neujahrsempfang ist wie schon im Vorjahr abgesagt worden. Die digitale Neujahrsansprache ist auf dem städtischen YouTube-Kanal abrufbar.

Daisendorf
In Daisendorf wird anstelle eines Neujahrsempfangs für gewöhnlich eine Bürgerversammlung einberufen, in welcher ein Rückblick auf das vergangene Jahr und ein Ausblick auf das kommende Jahr gegeben wird sowie verdiente Bürger geehrt werden. Ob und wann diese stattfinden wird, war im Rathaus nicht in Erfahrung zu bringen – bis zum Abend des 4. Januar gab es keine Rückmeldung auf die Anfrage des SÜDKURIER.
Frickingen
Der für Sonntag, 16. Januar, geplante Neujahrsempfang in der Graf-Burchard-Halle fällt aus, einen Ersatztermin gibt es nicht. Wie schon im zurückliegenden Jahr wird Bürgermeister Jürgen Stukle eine Art Neujahrsansprache über die Homepage der Gemeinde veröffentlichen und dabei insbesondere einen Rückblick über die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres geben.

Heiligenberg
Die Gemeinde Heiligenberg hatte bisher keinen Neujahrsempfang. Vielmehr gibt es dort seit dem Milleniumswechsel 1999/2000 eine Willkommen-Neujahrsparty im Schlossvorhof verbunden mit einem Klang-Feuerwerk in der Silvesternacht, das die Gemeinde finanziert. Das ist aber nun bereits „leider“ zum zweiten Mal ausgefallen, wie Bürgermeister Frank Amann bedauerte. Eine Bürgerversammlung oder ein Bürgerempfang sei für dieses Jahr aktuell nicht geplant.
Owingen
Der ursprünglich für den 16. Januar vorgesehene Neujahrsempfang findet nicht statt – die zweite Absage in 46 Jahren. Dieser ist traditionell neben den geladenen Gästen auch für die gesamte Bevölkerung gedacht. Die Verwaltung habe niemanden „ausladen“ wollen und wies darauf hin, dass das „kultur|o“ immer mehr als voll gewesen sei. „Das passte einfach nicht in die Zeit, wenn gleichzeitig für das Vermeiden von nicht unbedingt notwendigen Kontakten plädiert wird“, hieß es aus dem Rathaus. Für Sonntag, 26. Juni, ist als Ersatz ein Bürgerempfang geplant, der je nach Witterung möglicherweise im Freien stattfinden könnte. „Wir hoffen, dass das Pandemiegeschehen bis dahin wieder solche Veranstaltungen zulässt.“

Salem
Auch die Gemeinde Salem organisiert keinen Neujahrsempfang. Stattdessen ist für Freitag, 1. April, anlässlich des 50-jährigen Gemeindejubiläums ein Festakt geplant. „Wie dieser gestaltet wird, können wir derzeit noch nicht sagen. Dies hängt von der Entwicklung der Corona-Lage ab“, teilte die Gemeindeverwaltung mit.
Sipplingen
Der für kommenden Freitag, 7. Januar, angedachte Neujahrsempfang ist abgesagt, eine Alternativveranstaltung aufgrund der aktuellen Lage nicht geplant. „Die Bürgerinnen und Bürger werden eine Neujahrsbroschüre voraussichtlich ab Mitte Februar auf der Homepage der Gemeinde herunterladen oder im Rathaus abholen können“, teilte die Gemeindeverwaltung mit. Voraussetzung sei, dass der Gemeinderat den diesjährigen Haushalt verabschiedet hat. „Sobald die Neujahrsbroschüre fertiggestellt wurde, wird die Gemeindeverwaltung über das Mitteilungsblatt die Bürgerinnen und Bürger hierüber informieren.“

Stetten
Bisher hat es in Stetten noch nie einen Neujahrsempfang gegeben. Ein Dank an die Bürger sowie an die Blutspender erging bisher normalerweise im Rahmen der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr. Aufgrund dessen, dass die vorjährige Blutspenderehrung auf die letzte Julisitzung verlegt werden musste, soll in diesem Jahr die Blutspenderehrung wieder in der letzten Sitzung vor den Sommerferien erfolgen. „Das hat sich bewährt“, teilte Bürgermeister Daniel Heß mit. Er verwies in dem Zusammenhang auf eine diesjährige Bürgerinformation bezüglich des Baugebietes Halde und eventuell Hofacker sowie auf eine Dorfwanderung mit Bürgerinfo, „sofern uns Corona nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht“.
Uhldingen-Mühlhofen
Auch der für 16. Januar angedachte Neujahrsempfang im Welterbesaal ist abgesagt. Anstelle dessen ist eine ähnliche Veranstaltung im Mai beabsichtigt, wenn die Gemeinde den vor 50 Jahre erfolgten Zusammenschluss der einst selbstständigen Orte Oberuhldingen, Unteruhldingen und Mühlhofen im Rahmen einer Festwoche feiern möchte. Ein Festkomitee wurde dazu schon im Vorjahr ins Leben gerufen. Was aber letztlich auf die Beine gestellt werden kann, ist noch unklar. „Viel wird wohl nicht stattfinden können“, befürchtet Bürgermeister Dominik Männle.