Ein Pfiff von Sportlehrer Marco Napoletano war praktisch der erste Ton, der im neuen Sportzentrum für Leben sorgte. Johlend und jubelnd dribbelten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6d des städtischen Gymnasiums in die neue Halle. Sie waren die ersten, die das Sportzentrum nutzen durften:
Nach zweijähriger Bauzeit und sieben Jahren nach Sperrung der damals einsturzgefährdeten Sankt-Johann-Halle steht die neue Halle dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung. Das Gebäude umfasst eine Dreifeldsporthalle, eine Gerätturnhalle und eine Ballsporthalle sowie Außensportplätze. Im Auftrag der Stadt Überlingen wurde die Halle vom Büro Wulf Architekten aus Stuttgart konzipiert. Die Kosten wurden zuletzt bei fast 25 Millionen Euro taxiert, eine abschließende Kostenberechnung fand noch nicht statt.
Jetzt ging‘s doch flott
Vergangene Woche noch hatten die beiden Schulen Druck gemacht, weil vonseiten der Stadt noch kein genauer Eröffnungstermin genannt worden war. Die Stadtverwaltung argumentierte damit, dass noch Sicherheitsabnahmen erfolgen müssten.
Die Sicherheitschecks erfolgten nun offensichtlich, so dass die Schulen am Freitag vergangener Woche Bescheid bekamen, dass ab Montagmorgen der Sportunterricht beginnen könne.

Parallel zur 6d, die die große Dreifeldsporthalle zu Basketball-Übungen nutzte – hier stehen 14 Basketballkörbe gleichzeitig zur Verfügung – waren andere Sechstklässler in der Gerätturnhalle im Einsatz oder in der Ballsporthalle. Theoretisch können fünf Schulklassen parallel Sportunterricht absolvieren.
Keine Maskenpflicht im Sportunterricht
An diesem Montagmorgen galt erstmals auch Maskenpflicht im Unterricht, um der Corona-Pandemie vorzubeugen. Im Sportunterricht müssen keine getragen werden, sagte Sebastian Fritz, Fachschaftsleiter Sport am Gymnasium, allerdings müsse auf Körperkontakt verzichtet werden. Echte Basketballspiele waren also in der ersten Sportstunde nicht möglich, aber Dribbel-Übungen und Korbleger.

Sehnlichst erwartet auch der Turnverein Überlingen die Freigabe der Halle. Der TV brachte sich mit der Finanzierung der Turngeräte in das neue Sportzentrum ein. Wie Roland Ruf, Vorsitzender des Turnvereins, mitteilte, dürften die Vereine die Halle noch nicht nutzen, da die Nutzungsverträge mit der Stadt noch nicht unterschrieben seien. Er hoffe darauf, dass das in dieser Woche noch geschieht. Dann erfüllt sich für Ruf und den Turnverein ein Ziel, auf das bereits Siegbert Ruf, der Vater von Roland Ruf, seit Jahrzehnten hinarbeitet – eine Halle, die ausschließlich für den Sport an Turngeräten zur Verfügung steht. Aufwändiges Auf- und Abbauen entfällt damit.