Dieter Leder

Der vorgegebene Oberbegriff war Zukunft. Darauf basierend sollten sich Schülergruppen der Constantin-Vanotti-Schule Themen erarbeiten, die sie in Workshops vertiefen. Für Lisa Rimmele, Julia Strehlau und Michaela Zöllner aus der zwölften Jahrgangsstufe begann damit eine spannende Suche. Und am Ende standen viele neue Erkenntnisse.

Die Zukunft steht für Veränderungen und kann auch viele Gefahren mit sich bringen. Das Internet ist so ein Fallbeispiel: Die Vorteile liegen klar auf der Hand, aber wie steht es um die Sicherheit und um die Gefahren im Internet? Das Internet weiß viel über seine Benutzer. Der "Gläserne Mensch" lautete schließlich das Thema des Workshops mit dem Markdorfer Verein Toolbox Bodensee. Mit Thomas Keckeisen, Daniel Hirscher und Martin Hellebrand waren die richtigen Ansprechpartner vor Ort. "Wir sind so etwas wie der Chaos Computer Club", beschrieb Hellebrand grob, was hinter der Toolbox steckt. Sie sind aber nicht nur Nerds und Hacker, sondern vielmehr Experten in Sachen Internet und Sicherheit. "Da kommt noch eine digitale Revolution auf euch zu", erklärten sie und warnen: Nicht jede Entwicklung im Internet sei gut. Ihr Ziel formulieren sie so: "Wir sind bestrebt, unser Wissen weiterzugeben und das Bewusstsein zu stärken."

Dass Stundenplanänderungen heute über das Internet kommuniziert werden könnten, sei von Vorteil. Doch was beispielsweise der Nachrichtendienst "WhatsApp" alles über den Benutzer weiß, ist den wenigsten klar: angefangen bei der Telefonnummer über die Kontakte im Adressbuch bis hin zum Wohn- und Aufenthaltsort. Doch das wirklich Problematische steht in den App-Berechtigungen: Dass die App SMS mitlesen, Speicherkarten auslesen, das Mikrofon anstellen und selbst noch Fotos aufnehmen darf, "finde ich kritisch", sagte Hellebrand.

Was Facebook über seine Nutzer weiß, war ebenfalls Teil einer Gruppenaufgabe im Workshop. Und selbst so eine einfache und heute kaum mehr wegzudenkende App wie Google Maps sammelt Unmengen an Daten, wie die Schüler herausgefunden haben. Aber es muss nicht immer das Internet sein: Auch mit den Rabatt-Coupons eines Drogeriemarkts werden Daten über den Kunden gesammelt. Das war manchen Schüler in dieser Form nicht klar. Hellebrand versuchte zu zeigen, dass überall Daten mitgelesen werden und gesammelt werden. Und das zu jeder Zeit: "Wir sind immer im Internet." Er forderte zum kritischen Umgang mit Daten auf: "Seid vorsichtig, seid skeptisch."

Schülerin Julia Strehlau hat viele Informationen aus dem Workshop mitgenommen. Ihrer Meinung nach wird noch zu wenig mit Laptops an der Schule gearbeitet, während jeder Schüler dank der Smartphones schon wesentlich weiter sei. Der Workshop hat ihr die Augen geöffnet, was im Hintergrund läuft. Deshalb findet sie: "In jeder Klasse sollte das angeboten werden."