Zu den großen Festtagen eines Kirchenjahres gehört das Patrozinium-Fest. Gefeiert wird die Schutzherrschaft eines Patrons, dem die Kirche geweiht ist – in Überlingen dem heiligen Nikolaus. Zur Vorbereitung auf das Fest gibt es seit einigen Jahren die Abholung des Nikolaus vom Schiff am Landungsplatz und begleitet zu der Abendandacht von vielen Kindern und Eltern zum Münster, das nur von den Kerzen der Ministranten erleuchtet ist.
In seiner Predigt betonte Pfarrer Bernd Walter: „Diese Nikolaus-Gemeinde soll dazu beitragen, dass Menschen lernen, als Christen zu leben. Durch Nikolaus haben die Menschen heilsam und segensreich die Menschenfreundlichkeit Gottes erfahren.“ Von Nikolaus, dem Bischof von Myra, ist nur seine Unterschrift beim Konzil von Nicäa im Jahre 325 überliefert.
Orchester und Kammerchor
Zusammen mit dem Münsterorchester gestaltete der Münster- und Kammerchor unter der Leitung von Melanie Jäger-Waldau und Martin Weber an der Orgel den Festgottesdienst Wolfgang Amadeus Mozarts „Missa brevis in B“, KV 275 für Chor und Orchester mit den Solisten Isabell Marquardt (Sopran), Nicole Fazler (Alt), Ulrich Müller-Adam (Tenor) und Hermann Locher (Bass).
Nach seiner Predigt bat Pfarrer Walter, Melanie Jäger Waldau vor den Altar zu treten, um sie für 25 Jahre im Dienst und für eine qualitativ exzellente musica sacra zu ehren. Dazu kam von Freiburg der Diözesankirchenmusikdirektor Godehard Weithoff. Er erklärte, dass diese offizielle Ehrung mit dem Titel Kirchenmusikdirektorin (KMD), für herausragende musikalische Leistungen, vergeben wird.
In der Diözese wird dieser Titel maximal an sechs Personen vergeben. Aktuell sind es nur vier Personen, die diesen Standard erreichen. Jäger-Waldau leitet drei Erwachsenen-Chöre und fünf Chöre mit Kindern und Jugendlichen, mit denen sie sich auch an große Werke der Kirchenmusik wagt. 20 Prozent ihres Deputats sind für die Ausbildung von angehenden Organisten reserviert. Die Überlinger Chorarbeit erhält mit dieser Ehrung Jäger-Waldaus eine verdiente Würdigung.