Jessica Bentsche

Aggressiv, laut, düster und mit satanistischen Symbolen geschmückt: So sieht das klischeebehaftete Bild der Metal-Szene aus. Dass das jedoch nicht die ganze Wahrheit ist, bewies das Heavy-Metal-Konzert der Veranstaltungsreihe "Axt Attacke" am Samstag im Jugendzentrum "Rampe" in Nußdorf.

Beim Heavy-Metal-Konzert in der "Rampe" wurde ausgelassen gefeiert. Die Band Sweeping Death gab auf der Bühne alles.
Beim Heavy-Metal-Konzert in der "Rampe" wurde ausgelassen gefeiert. Die Band Sweeping Death gab auf der Bühne alles. | Bild: Veranstalter

Gitarre steht im Mittelpunkt

Durch die vielen langen Haare fiel es zunächst nicht auf, dass das Publikum überwiegend männlich war. Im Laufe des Abends mischten sich dann aber doch noch einige Gruppen von Frauen dazu. Die „Axt Attacke“ schlug zum siebten Mal in der Rampe in Nußdorf ein. Die Gitarre, die umgangssprachlich Axt genannt wird, steht im Mittelpunkt der Musik und wird teilweise so schnell gespielt, dass man sie schon fast für eine Geige halten könnte. Tatsächlich gehen die Ursprünge des Metal auf die klassische Musik zurück.

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Keine Band spielt doppelt

Organisiert hatte die Veranstaltung eine fünfköpfige Gruppe aus Überlingen und Umgebung. Einer von ihnen ist Richard Nägele, dem es wichtig ist, dass keine Band doppelt spielt. „Wir stimmen uns auch mit Veranstaltern aus dem Umkreis ab“, sagte er. Es solle abwechslungsreich bleiben und für die Fans solle sich jede Fahrt hierher lohnen. Für Abwechslung in jeder Hinsicht sorgten die Bands S.C.U.T., Sweeping Death und Rotten Pope, die alles gaben, was aus Drums, Gitarre und Stimmbändern herauszuholen war. Zwischen den Konzerten konnten die Fans bei einem Bier mit den Musikern ins Gespräch kommen. Den Vorurteilen über die Metal-Szene entgegnet Nägele, dass vielleicht auf der Bühne viel geschrien werde. Hinter den Kulissen treffe man aber auf sehr ausgeglichene Menschen, die alle auf einander Acht geben.

Laut wurde es auch beim Auftritt der Band S.C.U.T..
Laut wurde es auch beim Auftritt der Band S.C.U.T.. | Bild: Veranstalter

Neues Konzert im Frühjahr

Die Rampe wird vom Jugendreferat als Veranstaltungsort bereitgestellt, weswegen auch Stadtjugendpfleger Tobias Linder anwesend war. Mit ihm vor Ort hatten auch Minderjährige die Möglichkeit, sich die Konzerte der drei Bands anzuhören. Am Eingang wurden Strichlisten geführt. „So wissen wir immer, wie viele Leute unter 18 Jahren hier sind“, erzählte Linder. Damit die Zahl aktuell bleibt, dürfen die Gäste das Gebäude nicht zwischendurch verlassen. Sonst müssen noch einmal Eintritt bezahlen. Die Regel sei bekannt und niemand habe damit ein Problem, erklärte Linder. Im Frühjahr soll es die nächste "Axt Attacke" geben, mit neuen Bands und einem wachsenden Publikum.