Tief beeindruckt und begeistert zeigte sich das Publikum vom Posaunenquartett Opus 4 aus Leipzig. Die vier Posaunisten gestalteten das Silvesterkonzert 2018 im fast ausverkauften Münster.
Vor dem stimmungsvoll beleuchteten Zürn-Hochaltar erklang die einladende und festlich-schwungvolle Eröffnung aus Claudio Monteverdis Marienvesper. Den ersten Teil des Programmes spielten die Instrumentalisten auf Barockposaunen, die einen wunderbaren weichen Klang erzeugten und feinste Pianissimo spielen konnten.

Schlank und klar interpretierten die Posaunisten Werke von Johann Walter, Josquin des Prés, Thomas Selle, Hans Leo Hassler und Heinrich Schütz. Höhepunkt waren Toccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach, eines seiner bekanntesten Werke für Orgel und ihre vielen Register.
Opus 4 arrangierte dieses ausdrucksstarke Werk selbst für nur vier Posaunen. Eine unglaubliche technische, interpretatorische und virtuose Leistung, die Instrumentalisten und Instrumente an ihre Grenzen brachte. Die Ausführung wurde vom Publikum extra beklatscht und auf die Frage, wie lange sie an dem Stück geübt haben, meinte Jörg Richter lachend auf schönstem Sächsisch: "Da üben wir schon 10 Jahre!"
Auffallend waren das ausdrucksstarke und gefühlvolle Zusammenspiel und ein Genuss die saubere Intonation in allen Modulationen, andächtig im Ave Maria und zwei anderen Werken von Anton Bruckner. Jörg Richter führte mit seinem Posaunenzug oder mit der freien Hand seine Truppe und gab die Einsätze.
Bernhard Krol (1920-2013) komponierte speziell für Opus 4 eine musikalische Kaffeestunde bei Anna Magdalena Bach. Die Posaunenstimmen vermittelten gut vorstellbar eine lebhafte, immer lauter werdende Gesellschaft.
Das Silvesterkonzert endete mit beschwingten, jazzigen und brassigen Arrangements von Philip Greeley Clap, Irving Berlin und George Gershwin. Der satte Sound begeisterte die Zuhörer und passte bestens zur beginnenden Silvesterknallerei. Mit Bachs Choral " Es ist genug" als Zugabe verabschiedeten sich die Musiker von ihrem Publikum.
