Pfingsten ist neben Weihnachten und Ostern eines der wichtigsten kirchlichen Hochfeste der christlichen Kirchen und wird dieser Bedeutung entsprechend festlich begangen. So auch im Überlinger Münster, wo Pfarrer Bernd Walter einen schönen und inhaltlich gehaltvollen Gottesdienst zelebrierte.
Pfarrer Walter: „Kraft besonders in den schwachen Stellen unseres Lebens“
Walter predigte über den Heiligen Geist, der ein Geist der Liebe und ein Tröster sei. „Der Geist Gottes entfaltet seine Kraft besonders in den schwachen Stellen unseres Lebens“, sagte Walter. Zur festlichen Mitgestaltung des Hochamts war im voll besetzten Überlinger Münster die groß angelegte Messe in B-Dur von Franz Schubert zu hören. Unter der Leitung von Münsterkantorin Melanie Jäger-Waldau musizierten der Münster- und Kammerchor Überlingen, das Münsterorchester sowie die Solisten Ina Weißbach (Sopran), Ulrike Clausen (Alt), Marcus Elsäßer (Tenor) sowie Hermann Locher (Bass). An der Orgel spielte Matthias Auer.

Schuberts B-Dur-Messe ist, im Vergleich zu den Messvertonungen von Mozart und Haydn, eher seltener zu hören, hat aber bemerkenswert hohe kompositorische Qualitäten und vermag, im Gottesdienst eine ausgesprochen festliche Stimmung zu erzeugen. Einerseits geht die Länge der Komposition schon etwas über das übliche Maß einer Missa brevis hinaus, andererseits hat sie bereits einen ausgeprägt solennen Charakter, was ja zum Pfingstfest hervorragend passt.

Das Ensemble musizierte von der Orgelempore aus und trat auch in der Liturgie mit dem Junktim-Satz des Pfingst-Kirchenliedes „Komm, Schöpfer Geist“ von Karl-Norbert Schmid in Erscheinung. Zur Kommunion war im fröhlichen Ausdruck der instrumentale Marsch C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart (KV408) zu hören.
Zum Auszug aus dem Münster die Fanfare in g-Moll von Emma Louise Ashford
Zum Schluss erstrahlte Mozarts festliche „Veni Sancte Spiritus“ mit Chor, Solisten und Orchester. Zum Auszug spielte Matthias Auer an der Nikolaus-Orgel die Fanfare in g-Moll von Emma Louise Ashford, in der das musikalische Haupt-Motiv in Moll begann, zum Schluss hin jedoch in ein jubilierendes G-Dur wechselte.