Annette Stoll-Zeitler löst Martin Richter ab, der seit Gründung der Landesgartenschau Überlingen 2020 GmbH die Stelle des Geschäftsführers interimistisch geführt hatte. Wie Richter am Mittwoch mitteilte, bleibe er Geschäftsführer von bwgrün, der Förderungsgesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen, die an der LGS Überlingen GmbH ein Drittel der Geschäftsanteile hält. Zwei Drittel halte die Stadt, für die Roland Leitner als Geschäftsführer in die GmbH entsandt wurde. Er wird diesen Posten behalten. Aufgrund der höheren Geschäftsanteile ist Leitner 1. Geschäftsführer mit Letztentscheidungsrecht.

Annette Stoll-Zeitler arbeitet seit 2010 bei bwgrün. Wie Richter mitteilte, bleibe Stoll-Zeitler zu jeder Zeit Mitarbeiterin von bwgrün, sie erhalte keine direkte Vergütung aus der LGS GmbH. Dass sie "im Anschluss an ihre sehr erfolgreiche Tätigkeit bei der LGS in Öhringen als Mitarbeiterin von bwgrün die Geschäftsführung in Überlingen übernehmen wird, ist seit etwa einem Jahr bekannt". Sie hat die Gartenschauen 2011 in Horb, 2013 in Sigmaringen und die Landesgartenschau 2016 in Öhringen geleitet. Derzeit ist sie damit beschäftigt, die Landesgartenschau in Öhringen abzuwickeln. "Aus unserer Sicht ist Frau Stoll-Zeitler aufgrund ihrer Erfahrungen und ihrer Qualifikation für das Projekt Überlingen prädestiniert."

Annette Stoll-Zeitler ist die Ehefrau von Jan Zeitler, Oberbürgermeisterkandidat für Überlingen. Dazu Martin Richter: "Interessenskonflikte mit einem möglichen Oberbürgermeister Jan Zeitler sehe ich nicht. Auch rechtlich sehen wir keine Probleme." Jan Zeitler formulierte auf Anfrage: "Konsequenzen für einen möglichen OB Jan Zeitler, der unter Amtseid vollumfänglich und ausschließlich den Interessen der Großen Kreisstadt Überlingen und ihrer Bürgerschaft verpflichtet wäre, sehe ich keine. Befangenheitstatbestände oder Interessenkonflikte in Angelegenheiten, die die Gesellschaft betreffen, liegen nicht vor." Sollte es um persönliche Fragestellungen gehen, die die Geschäftsführerin Annette Stoll-Zeitler betreffen, würde er sich selbstverständlich für befangen erklären. "Diese persönlichen Fragestellungen kann ich mir jedoch nur schwer vorstellen, da meine Ehefrau zu jedem Zeitpunkt Angestellte der Förderungsgesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen mbH bleibt."