Der Bedarf ist groß. Das ist nicht nur am stets vollen Wohnmobilhafen beim Krankenhaus mit seinen 42 Plätzen zu sehen. Auch andernorts stehen nicht ausgewiesene Stellplätze, die in einschlägigen Plattformen weitergegeben werden, hoch im Kurs. Dieser Entwicklung will die Stadt mit der Ausweisung eines zweiten Standorts mit weiteren 22 Stellplätze beim Nußdorfer Bahnhof Rechnung tragen.
Die von der Deutschen Bahn gepachtete abgeschrankte Fläche wird derzeit vor allem von Liegeplatzinhabern im Osthafen genutzt, im Winter auch als Bootslager. Der Großteil des Parkplatzes im hinteren Bereich Richtung Bahnhof soll künftig Wohnmobilisten zur Verfügung gestellt werden. Nach den aktuellen Plänen sind 22 Stellplätze vorgesehen, davon 16 quer zur Einfahrt und sechs weitere längs dazu, erläuterte Helmut Köberlein von der Abteilung Tiefbau dem Ausschuss für Bauen, Technik und Verkehr (ABTV).
Auf der bislang unbefestigten Fläche soll lediglich die zentrale Durchfahrt asphaltiert werden, die Stellplätze selbst werden nicht versiegelt. Die Einfahrt bleibt im aktuellen Bereich an der Abfahrt Richtung Hafen und Askaniaweg. Da es keine Wendemöglichkeit gibt, soll die Ausfahrt künftig in Richtung Bahnhof über die dortige öffentliche Parkfläche erfolgen. Ein Teil des aktuellen Areals werde auch künftig dem Hafen zur Verfügung stehen, erklärte Köberlein.

Die Bewirtschaftung geschieht über einen Parkscheinautomaten wie beim bereits bestehenden Wohnmobil-Stellplatz. Dies habe sich bewährt. Einen Frischwasseranschluss wird es ebenso geben wie eine Stromversorgung für alle Plätze. Wasser wie auch Strom werden separat zur Stellplatzgebühr abgerechnet. Auf eine Entsorgungsstation will die Stadt allerdings verzichten und auf den bestehenden Wohnmobilstellplatz in der Kurt-Hahn-Straße verweisen. Die erforderlichen Investitionen sind auf rund 100 000 Euro kalkuliert.
Stellplatzgebühr steht noch nicht fest
Der Ausschuss empfahl einstimmig, das Vorhaben umzusetzen. Über die Stellplatzgebühr konnte man sich jedoch noch nicht verständigen. In der Kurt-Hahn-Straße wurde sie jetzt von 16 auf 18 Euro erhöht. Die Verwaltung schlug einen etwas geringeren Betrag vor, da am Nußdorfer Bahnhof kein Shuttle zur Innenstadt angeboten werde und der Bahnverkehr eine gewisse Belästigung der Nachtruhe darstellen könnte.
Das Gremium sah beim neuen Standort dagegen durch die Seenähe andere Vorteile, die in die Gebühr einfließen müssten. Ja, sogar ein Bahnanschluss befinde sich in unmittelbarer Nähe. In der heutigen Sitzung muss der Gemeinderat nun darüber entscheiden.