Am Sonntag war es wieder so weit: Dank des Engagements des Netzwerks „Sipplinge – mach noche“ und der Bürgermiliz konnten sich die Besucher unter dem Motto „Martini light“ auf einem kleinen Rummelplatz und Markt am Seeufer vergnügen.

Der Auftritt der Bürgermiliz beim Ehrentag des katholischen Kirchenpatrons St. Martin fand seinen Abschluss im Salutschießen der ...
Der Auftritt der Bürgermiliz beim Ehrentag des katholischen Kirchenpatrons St. Martin fand seinen Abschluss im Salutschießen der Mannschaft. Deutlich mehr Interessierte als in früheren Jahren verfolgten das Geschehen. | Bild: Kleinstück, Holger

Begonnen hatten die Feierlichkeit zum Martinstag am Vorabend traditionsgemäß mit einem kleinen Zapfenstreich und Fackelzug durchs Dorf, der vom Spielmannszug und von der Kapelle der Bürgermiliz angeführt wurde. Nach zwei Gottesdiensten am Sonntag zogen die Menschen zum Rathausplatz. Hier kamen so viele Bürger wie schon lange nicht mehr zusammen: Ein erstes Ziel der Veranstalter war damit erreicht, denn im vorigen Jahrhundert säumten hunderte Bürger den Straßenrand, um bei den Feierlichkeiten dabei zu sein. Vor drei Jahren, als das Martinifest letztmals ohne Einschränkungen stattfinden konnte, konnte man die Zahl der Interessierten fast an zwei Händen abzählen.

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Nach dem Platzkonzert des Spielmannszugs und der Milizkapelle auf dem Rathausplatz stand das Salutschießen der Mannschaft auf ihren über 100 Jahre alten Vorderladern an. Auf Adrian Staigers Kommando hin, „Hoch legt an, Feuer“, betätigten die Schützen den Abzug: Der Tradition entsprechend krachten drei Mal die ohrenbetäubenden Schüsse. Anschließend versammelten sich die Vereinsmitglieder im Bürgersaal des Rathauses. „Ein schöner Tag für uns alle. Wir sind wieder in guter Kameradschaft unterwegs gewesen“, lobte dort Kommandant Adrian Staiger. „Aus meiner Sicht ist alles gut verlaufen.“ Bürgermeister Oliver Gortat lobte, man könne immer auf die Zuverlässigkeit der Bürgermiliz vertrauen. „Außerdem kann ich mir niemanden Besseren vorstellen, der die Gemeinde nach außen repräsentiert.“ Und zu den Mitgliedern sagte er: „Sie tragen den Rock der Gemeinde.“

Adrian Staiger (links), Kommandant der Bürgermiliz, ehrte (von links) Detlef Marte und Michael Märte für 40 Jahre Zugehörigkeit zum Verein.
Adrian Staiger (links), Kommandant der Bürgermiliz, ehrte (von links) Detlef Marte und Michael Märte für 40 Jahre Zugehörigkeit zum Verein. | Bild: Kleinstück, Holger

Auf dem Landungsplatz waren ein kleiner Rummel und ein Martini-Markt aufgebaut worden. „Martin light“ hatten die Organisatoren die Veranstaltung deshalb genannt, weil sie kurzfristig alles in Eigenregie gestemmt hatten: Sie hatten an der Ausschreibung für professionelle Schausteller, die immer im Januar läuft, nicht teilnehmen können, da sie erst im Frühjahr in die Planung einsteigen konnten. Dennoch hatten sie für ein kleines Kinderkarussell, eine Schießbude, ein Glücksrad, elektrische Miniautos und Wurfspiele gesorgt, auch Speisen, Getränke und Süßigkeiten waren im Angebot.

Im Bahnhof bot die Bürgerselbsthilfegruppe Kaffee und Kuchen an; außerdem wurde dort ein Film über Martini gezeigt, wie es anno dazumal war. Denn seinerzeit trafen sich die Bürger zum sonntäglichen Tanz in allen Wirtschaften, am Martini-Mendig hatten die meisten frei, die Schule war geschlossen und am Seeufer lockte eben ein Markt mit Buden und Karussells. „Damals wurde jeder Pfennig und jede Mark extra für Martini gespart“, erinnerte sich Gottfried Harder.

Viel Betrieb herrschte am Sonntag auf dem Landungsplatz: Erstmals nach rund 40 Jahren war hier wieder ein kleiner Rummelplatz aufgebaut.
Viel Betrieb herrschte am Sonntag auf dem Landungsplatz: Erstmals nach rund 40 Jahren war hier wieder ein kleiner Rummelplatz aufgebaut. | Bild: Kleinstück, Holger

Das Netzwerk und die Bürgermiliz waren überwältigt, wie zahlreich das „Martini light“ am See von der Bevölkerung angenommen wurde. Auch die Besucherzahl der Parade der Bürgermiliz sei hervorragend gewesen. „Die Zusammenarbeit des Organisationsteams war einfach klasse“, resümierte Adrian Staiger auf SÜDKURIER-Anfrage. „Der große Zuspruch der Bevölkerung motiviert uns, weiterhin für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Dorf aktiv zu sein.“

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