Ein Abend voller Energie, Emotionen, Haltung – und einer gewaltigen Stimme: Sarah Connor bringt die etwa 5000 Besucher beim ausverkauften Salem Open Air zum Tanzen. Die deutsche Soul- und Popsängerin zeigt dabei, dass nicht nur in ihrer Stimme Feuer steckt.

Gekonnt schwingt Sarah Connor die Hüften, tanzt energiegeladen auf der Bühne. Dazu das Outfit: Ein weites T-Shirt mit dem Aufdruck „Peace now“, dazu eine Netzstrumpfhose und Stiefel im Leopardenmuster.

Das könnte Sie auch interessieren
Sarah Connor zeigt, dass auf der Bühne, dass sie eine Powerfrau ist.
Sarah Connor zeigt, dass auf der Bühne, dass sie eine Powerfrau ist. | Bild: Reiner Jäckle

Mit Liedern wie „Hör auf deinen Bauch“ oder „Kleinstadtsinfonie“ startet Sarah Connor beschwingt in den Abend. Da stört auch das Gewitter nicht, das über Salem gezogen ist. „Es hört bestimmt gleich wieder auf“, sind sich die Besucher Ralf und Ulli Hartmann sicher. Und sie sollten recht behalten.

Ralf und Ulli Hartmann stören sich nicht am Regen. „Das hört sicher gleich wieder auf“, meinen sie.
Ralf und Ulli Hartmann stören sich nicht am Regen. „Das hört sicher gleich wieder auf“, meinen sie. | Bild: Mona Lippisch

Während sich das Wetter bessert, wird die Stimmung auf dem Gelände rund um die Bühne etwas melancholischer. Sarah Connor spricht mit dem Publikum wie mit Freunden auf dem Sofa, erzählt von ihren Depressionen und Ängsten auf der Bühne. Dann singt sie den Song „Stark“, den sie für Menschen in solchen Situationen geschrieben hat. Das Publikum liebt‘s. Die eine oder andere Träne fließt.

Auch das Lied „Ruiniert“ ist vollgepackt mit starken Worten. „Was hat uns so ruiniert? Das Hirn so glattpoliert?“ singt Sarah Connor. „[...] Wo ist denn nur die Liebe, Liebe, Liebe?“. Es ist eine Botschaft gegen all das Übel auf der Welt. Denn Sarah Connor betont, dass sie nicht nur zum Singen nach Salem gekommen ist. „Ich möchte die Bühne nutzen und Botschaften vermitteln“, sagt sie und ergänzt: „Zum Beispiel für Gleichberechtigung und gegen Homophobie.“

Zu Person und Konzertreihe

Das könnte Sie auch interessieren

Besuchern gefallen ehrliche und kritische Texte

Wegen Worten wie diesen ist die 23-jährige Faye Brozska zum Konzert gekommen. Sie bewundert die ehrlichen Texte Sarah Connors, beschreibt sich selbst als Fan. „Das was sie macht ist echt und kritisch, das gefällt mir“, sagt die junge Frau aus Langenargen. Brozska ist mit der 13-jährigen Vivien Reufsteck nach Salem gekommen, für die es das erste Konzerterlebnis ist. Auch Reufsteck freue sich „mega“, hier zu sein.

Sind gemeinsam zum Konzert gekommen: Vivien Reufsteck (links) und Faye Broszka aus Langenargen.
Sind gemeinsam zum Konzert gekommen: Vivien Reufsteck (links) und Faye Broszka aus Langenargen. | Bild: Mona Lippisch

Eigentlich war das Salem Open Air mit Sarah Connor schon im Jahr 2020 geplant, doch Corona machte dinen Strich durch die Rechnung. Zweimal musste das Konzert verschoben werden. Und genauso lange haben Stefan und Heidi Nunne auf den Abend inmitten der romantischen Kulisse Schloss Salem hin gefiebert.

Das Ehepaar aus Salem hatte sich die Karten für das Open Air gegenseitig zur Hochzeit geschenkt. „Uns verbindet viel mit Sarah Connor“, erzählen sie. So viel, dass sie sich für ihre standesamtliche Trauung ein Lied der Sängerin aussuchten. „Ich wünsch dir“ heißt der Titel, bei dem sich Stefan und Heidi Nunne das Ja-Wort gaben. „Es hat eine ganz besondere Bedeutung für uns.“

Stefan und Heidi Nunne mit Erich Hüttenhofer (von links) beim Salem Open Air.
Stefan und Heidi Nunne mit Erich Hüttenhofer (von links) beim Salem Open Air. | Bild: Mona Lippisch

Um gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen, sind die Freunde Matthias Beetz und Reinhold Klotz aus Bermatingen und Markdorf zum Konzert gekommen. „Es gibt nach Corona ja viel zum Nachholen“, sagt Klotz und lacht. Er selbst sei nur als Ersatzbegleitung eingesprungen, eigentlich wollte Matthias Beetz mit seiner Tochter zum Open Air – die jetzt aber im Urlaub ist. „Der Termin wurde ja zwei Mal verschoben, deswegen war das nicht so einfach“, sagt Beetz.

Matthias Beetz (links) und Reinhold Klotz aus Bermatingen und Markdorf freuen sich auf einen schönen Abend.
Matthias Beetz (links) und Reinhold Klotz aus Bermatingen und Markdorf freuen sich auf einen schönen Abend. | Bild: Mona Lippisch

Auch Fans aus Österreich dabei

Und nicht nur Fans aus der Umgebung sind wegen Sarah Connor nach Salem gekommen. Irmi Vonier, Corina Rinner und Michelle Bauer zum Beispiel sind extra aus Österreich angereist. „Die Tickets waren ein Weihnachtsgeschenk“, erzählt Irmi, die sich auf einen schönen Abend freut.

Irmi Vonier, Corina Rinner und Michelle Bauer (von links) aus Österreich freuen sich auf Sarah Connor.
Irmi Vonier, Corina Rinner und Michelle Bauer (von links) aus Österreich freuen sich auf Sarah Connor. | Bild: Mona Lippisch

Auch Stuttgarter sind unter den Besuchern zu finden, etwa Alex und Steffi Hartmann. Sie sind zum ersten Mal in Salem und auch zum ersten Mal bei einem Konzert von Sarah Connor. „Die Karten sind noch von 2020, Alex hat sie mir damals geschenkt“, erzählt Steffi Hartmann.

Alex und Steffi Hartmann sind für Sarah Connor aus Stuttgart angereist.
Alex und Steffi Hartmann sind für Sarah Connor aus Stuttgart angereist. | Bild: Mona Lippisch