Seit zehn Monaten ist Frank Grundkötter als neuer Einrichtungs- und Verwaltungsleiter des Senioren- und Pflegeheims Wespach im Amt. Er begann am 1. Januar, als sich Deutschland gerade aufgrund hoher Infektionszahlen im zweiten Corona-Lockdown befand. „Es war eine herausfordernde Situation“, sagt er mit Blick auf den allgemeinen Pflegenotstand gekoppelt mit ständig wechselnden Corona-Auflagen und strikten Hygienemaßnahmen im Haus.

Nur ein Corona-Verdachtsfall in Wespach

Zum Glück seien sie bis jetzt glimpflich davongekommen, unterstreicht Grundkötter. Dank eines konsequenten Besuchs- und Hygienemanagements und des „wahnsinnig hohen Engagements des gesamten Personals“ habe es in seiner bisherigen Amtszeit in Wespach lediglich einen Corona-Verdachtsfall gegeben (Angabe zum Zeitpunkt des Gesprächs).

Frank Grundkötter achtet als neuer Heimleiter auf striktes Einhalten der Corona-Auflagen im Haus.
Frank Grundkötter achtet als neuer Heimleiter auf striktes Einhalten der Corona-Auflagen im Haus. | Bild: Martina Wolters

Was das präzise Einhalten der Auflagen von Bund und Land sowie die Hygieneregeln für seine rund 80 Mitarbeiter bedeuten, weiß der studierte Sozialwirt und staatlich geprüfte Desinfektor genau. Ständig mit Mund-Nasen-Schutz zu arbeiten und zusätzlich viele Male die rund 80 Bewohner zu testen, sei mental und körperlich äußerst anstrengend. Wenn ein Handwerker oder ein Heimbesucher das Haus betreten habe, habe getestet werden müssen. Und um einen Test durchzuführen, bedürfe es medizinischen Fachpersonals.

Weit über 80 Prozent der Bewohner geimpft

Ab März sei zu ihrer Erleichterung ein mobiler Impfdienst aus Tübingen gekommen, sodass jetzt weit über 80 Prozent der Heimbewohner geimpft seien. „Durch die Impfungen nimmt die Frequenz der Testungen ab“, freut sich Grundkötter über ein wenig Entlastung. Auch deutlich mehr Besucher hätten mittlerweile ihre zweite Impfung erhalten. Jetzt hofft Grundkötter, dass die Corona-Regeln angesichts einer drohenden vierten Pandemiewelle nicht erneut stark anziehen.

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Dringender Wunsch nach mehr Fachpersonal

Ein weiterer Wunsch von ihm ist mehr Personal. „Unser Personal hat während der Lockdown-Zeiten eine hohe Leistung erbracht, aber die Menschen sind jetzt erschöpft“, erklärt der Heimvorsteher. Es sei daher essentiell, mehr Fachpersonal zu finden.

Berufserfahrung aus dem Rettungsdienst hilft

Er selbst sei zusammen mit der Pflegedienstleitung im Lockdown ständig gefordert gewesen. Hunderte von Informationen von Bund und Land hätten gesichtet und ausgewertet und mit Heimaufsicht, Dachverband oder Gesundheitsamt abgesprochen werden müssen. Er sei froh, dass seine vorherige Arbeitsstelle als Rettungsdienstleiter beim Bayerischen Roten Kreuz ähnliche Grundprinzipien und Strukturen gehabt habe wie sein neues Arbeitsfeld. Von Hygiene über Gebäudemanagement und Finanzierung bis hin zu Personalführung gebe es viele Parallelen, sagt Grundkötter. Dies sei ihm in der herausfordernden Zeit zugute gekommen.