Das Fundament für die Einrichtung eines Bürgerbusses ist gegossen. Unter der Bezeichnung „Linzgau Shuttle„ hat sich nun ein Verein gegründet, der sich der Planung, der Organisation und des Betriebs dieses zusätzlichen öffentlichen Nahverkehrsangebots annehmen will. Dem neuen Verein sind 40 Unterstützer beigetreten. Zum Vorsitzenden wurde Ingo Kitzmann aus Uhldingen-Mühlhofen gewählt, der seit sechs Jahren mit dem Thema Bürgerbus befasst ist und in anderen Gemeinden schon derartige Projekte begleitet hat.
Gründung des Fördervereins „Linzgau Shuttle„
Der Gemeinderat hatte sich im Februar dieses Jahres einstimmig für den Aufbau eines innerörtlichen Nahverkehrsangebots als Ergänzung zum bestehenden ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) ausgesprochen. Mit der Gründung des Fördervereins „Linzgau Shuttle„ ist nun eine Plattform für den Betrieb eines Bürgerbusses geschaffen worden. Der Verein wird die Planung, die Organisation und den Betrieb mit ehrenamtlichen Fahrern übernehmen.
Stephanie Straßer, die dem im September vergangenen Jahres aus den Reihen des Gemeinderat gegründeten Nahverkehrsausschuss angehört, umriss in der Gründungsversammlung des Vereins die Ziele eines Bürgerbusses. Sie sah in diesem Angebot ein Stück Daseinsfürsorge. Zielgruppen dieses „Von Tür-zu-Tür-Angebots“ seien insbesondere Senioren, Menschen mit Behinderung, Kinder und Jugendliche sowie Flüchtlinge.

Bürgerbus soll helfen, den bestehenden ÖPNV erreichbar zu machen
„Der Bürgerbus hilft“, erklärte Ingo Kitzmann, „den bestehenden ÖPNV erreichbar zu machen.“ Als Knotenpunkte nannte er den Bahnhof und die Neue Mitte. Vor allem in den kleinen peripheren Teilorten wie Oberstenweiler, Rickenbach oder Tüfingen solle mit dem Bürgerbus das Nahverkehrsangebot verbessert werden. Denn diese seien vom bestehenden ÖPNV nahezu abgehängt.
Kitzmanns Ausführungen zufolge wird die Benutzung des Bürgerbusses unentgeltlich sein. Die Finanzierung des Bürgerbusses soll durch Spenden und Sponsoren, vor allem aber durch die Gemeinde erfolgen. Sie wird, wie Klaus Bäuerle, der Vorsitzende des Nahverkehrsausschusses, sagte, auch das Fahrzeug beschaffen. Gedacht sei an ein emissionsfreies Fahrzeug. Da sei man noch auf der Suche nach einem Fahrzeug mit ausreichender Reichweite. Nach Angaben von Ingo Kitzmann ist der Start des Bürgerbusses bereits im November dieses Jahres vorgesehen.
Anfang für einen interkommunalen Bürgerbus
Der Salemer Bürgerbus soll Kitzmanns Ausführungen zufolge der Anfang für einen interkommunalen Bürgerbus sein. Darauf zielt auch die Bezeichnung des Fördervereins ab: „Linzgau Shuttle„. Die Perspektiven, dass das Projekt Bürgerbus über Salem hinaus ausgeweitet werden könne, seien gut, erklärte Kitzmann und verwies darauf, dass das Salemer Modell demnächst in den Gemeinderäten von Frickingen und Heiligenberg vorgestellt werden.
Verein „Linzgau Shuttle“
- Zweck des Vereins „Linzgau Shuttle“ ist laut Satzung die Erfüllung von Mobilitätsbedürfnissen von hilfebedürftigen Menschen. In der Präambel heißt es: „Der Verein will mit bürgerschaftlich uns solidarisch leistbaren Beförderungs- und Hilfeangeboten seinen Beitrag zum Nachteilausgleich leisten und die Mobilitätsbedürfnisse im Sozialraum dieser Menschen ausgleichen.“ Mitgliedschaft: Mitglieder können sowohl natürliche als auch juristische Personen werden. Der Jahresbeitrag beträgt 12 Euro.
- Der Vorstand: Vorsitzender ist Ingo Kitzmann, stellvertretende Vorsitzende Stephanie Straßer, Schatzmeisterin Anna Isele, Schriftführer Ralf Gagliardi, Presse- und Öffentlichkeitsbeauftragte Henriette Fiedler, Beisitzer Klaus Bäuerle. (as)