Nach monatelanger Pause startete jüngst das Kulturprogramm in der Mühle in Oberteuringen wieder. Auftakt machte das Kabarett- und Liedermacher-Duo Wortfront mit Sandra Kreisler und Roger Stein. Am Sonntag eröffneten Berta Knab und Therese Olivier in der Mühlengalerie ihre Ausstellung „Filz Farbe Form“.

Beim Betreten der Mühle ist das Desinfizieren der Hände obligatorisch und die Mitglieder des Mühlen-Teams schützen sich beim Kartenverkauf der Karten zusätzlich zum Mundschutz mit einer Scheibe aus Plexiglas. „Wir freuen uns, dass wir wieder Gäste und Künstler in der Mühle haben“, sagt Irmgard Dollansky vom Mühlen-Team. Dabei gehörte am ersten Abend ein wenig Aufregung dazu. „Wir wollen einfach, dass unsere Besucher einen schönen Abend haben. Unser Eindruck ist, dass sie sehr verständnisvoll sind und sich an die notwendigen Maßnahmen halten.“
Freude beim Publikum über den Programmstart
Schon vor dem Auftritt von Sandra Kreisler und Roger Stein freuten sich die Gäste an ihren Tischchen, dass die Kultur in Oberteuringen wieder in Schwung kommt. „In so einer Phase merkt man erst, wie viel sie einem bedeutet“, sagte Vilja Spitzer aus Friedrichshafen. Jetzt sei sie einfach dankbar, dass es wieder losgehe. Auch Thomas Kaufungen aus Oberteuringen hat schon lang auf den Kulturstart gewartet. „Mit den Hygienevorschriften kann ich gut leben. Wer Zeitung liest weiß, dass man Corona nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.“
55 Plätze statt 150 vor der Corona-Pandemie
In vielen Sitzungen habe das Mühlen-Team bis ins Detail besprochen, wie die coronabedingten Anforderungen umgesetzt werden können, berichtete Irmgard Dollansky. Aktuell bietet der Saal Sitzplätze für 55 Personen statt für bis zu 150. „Damit hat jeder eine sehr gute Sicht auf die Bühne“, findet sie einen positiven Aspekt. Paare und Einzelpersonen sitzen an Tischen, sie werden am Platz mit Getränken bewirtet und können dort auch ihren Mund-Nasenschutz abnehmen. In der Pause sagte Erika Schnatz aus Salem, wie toll sie es findet, dass Sandra Kreisler und Roger Stein auch vor so einem kleinen Publikum auftreten. „Es ist phantastisch, dass die Kultur jetzt wieder anfängt.“
Gemeinde will bei Bedarf unterstützen
Mit Blick auf die Kosten ist Irmgard Dollansky ebenfalls zuversichtlich. „Unser Kulturverein hat ein gewisses Polster und das komplette Team arbeitet ja ehrenamtlich“, erläutert sie. Nicht nur die Künstler seien dem Verein bei der Höhe ihrer Gagen entgegen gekommen, auch die Gemeinde Oberteuringen habe signalisiert, dass sie bei Bedarf in die Bresche springen werde.
Erste Ausstellung seit einem halben Jahr möglich

Barbara Kensy-Schneider freute sich am Sonntag über den Start der ersten Kunstausstellung in der Mühlengalerie seit einem halben Jahr. „Es gibt zwar keine richtige Vernissage mit Musik und Mühlencafé, aber wir haben Glück mit dem Wetter und können im Freien ein Glas Sekt trinken und uns austauschen“, so Kensy-Schneider. Laut Corona-Verordnung können 13 bis 15 Besucher gleichzeitig in die Ausstellung von Berta Knab und Therese Olivier. Auch an den drei kommenden Sonntagen sind die beiden Künstlerinnen zwischen 14 und 18 Uhr vor Ort in der Mühlengalerie, um mit Besuchern über ihre Filzarbeiten und Grafiken ins Gespräch zu kommen.

Zwei Veranstaltungen weichen in „Die Post“ aus
Am 26. September und am 14. November treten die Berta Epple Band und Lucy van Kuhl in der Mühle zur „Happy Hour“ und zur „Late Night Show“ zweimal mit ihrem Programm auf. „Das ist ein tolles Entgegenkommen von den Künstlern“, freut sich Irmgard Dollansky. In der kurzen Pause zwischen den Veranstaltungen heißt es für das Team schnell die Tische abzuräumen und alles zu desinfizieren. Mit zwei Veranstaltungen weicht das Mühlen-Team in den Saal des Gasthauses „Die Post“ aus, wo bis zu 99 Besucher Platz finden: Am 21. November spielen Adjiri Odametey und Band African World Music, am 12. Dezember heißt es „Rocking Christmas“ mit der Band The Rockin‘60s.