Im Kindergarten St. Martin in Oberteuringen hat es im Juni 2022 einen Wasserschaden gegeben. Auslöser war eine innenliegende Entwässerungsrinne ohne Notüberlauf auf dem Flachdach. Über das Dach und die Wände ist Regenwasser in zwei Gruppenräume und in den Abstellraum eingedrungen.

„Die Dachflächen entwässern gegeneinander und in der Rinne hat sich Laub angesammelt“, berichtete Architektin Manuela Scheriau im Gemeinderat. So sei das Wasser auch über die Lüftung in den Kindergarten eingedrungen und in die Bodenkonstruktion gelaufen. Proben hätten ergeben, dass es in der Pinguin- und in der Löwengruppe sowohl Schimmelpilze als auch Bakterien im Korkfußboden und in den Wanddämmungen gebe. Auch im Flur wurden sie nachgewiesen. „Raumluftmessungen haben jedoch eine unauffällige Sporenkonzentration und damit eine unbedenkliche Nutzung der Räume bis zur Sanierung ergeben“, beruhigte die Architektin vom Immenstaader Büro Veeser-Schlessmann-Scheriau.

Da mehr als zehn Prozent des Gebäudes vom Schaden betroffen seien, seien im Zuge der Sanierung auch Maßnahmen zur Energieeinsparung gefordert. Dies bringe mit sich, dass auch zwei nicht betroffene Gruppenräume saniert werden und eine Fußbodenheizung bekommen. „Der Schaden in dem relativ neuen Gebäude hat uns schon überrascht“, sagte Bürgermeister Ralf Meßmer. Birgit Locher (Freie Wähler) fragte, wie so ein Fehler in der Bauausführung passieren könne. Auch Maximilian Eppler (CDU) stellte die Frage nach einem Verantwortlichen: „Es stellt sich schon die Frage, ob es in dem Gebäude noch weitere Schwachstellen gibt.“ Nach solchen werde das Architekturbüro noch weiter forschen, kündigte Scheriau an.

Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für eine optimierte Sanierung anstelle einer Minimallösung aus. Sie werde etwa 432.000 Euro kosten, rechnete Schiriau vor. Die mögliche Förderung liege bei 15 Prozent. Hinzu kämen circa 43.000 Euro an Baunebenkosten. Die Gemeinde trägt 70 Prozent der Kosten. Den Rest trägt die Kirchengemeinde, die noch eine Entscheidung fällen muss. Während der Sanierung sollen die vier Kindergartengruppen in der frei gewordenen alten Schule untergebracht werden. Die Krippenkinder bleiben im Kindergarten, da ihre Räume nicht betroffen sind. Der Gemeinderat forderte einstimmig, dass die Kirchengemeinde die Verantwortung für den Schaden rechtlich prüfen lässt.

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