Bei einem Betriebsunfall in Oberteuringen-Neuhaus wurden am Freitagmittag sieben Personen verletzt. In der Kelterei Knill war giftiges Wasserstoffperoxid ausgetreten. Ein Staplerfahrer hatte offenbar zuvor mit der Gabel seines Staplers beim Transport eines Gefahrgutcontainers einen Behälter mit der Flüssigkeit beschädigt. Daraufhin waren laut Polizei mehrere Liter der ätzenden Flüssigkeit und giftige Dämpfe ausgetreten.

Sieben Arbeiter, die sich offenbar in unmittelbarer Nähe aufhielten, erlitten Haut- oder Atemwegsreizungen. Die Verletzten wurden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in umliegende Kliniken gebracht.

Um 11.13 Uhr sei die Alarmierung eingegangen, so Maximilian Eppler, Sprecher der Feuerwehr Oberteuringen, gegenüber dem SÜDKURIER. Aufgrund der unklaren Gefahrenlage rückten insgesamt fünf Fahrzeuge der Feuerwehren Oberteuringen und Friedrichshafen aus, besetzt mit 22 Einsatzkräften, 14 aus Oberteuringen und acht aus Friedrichshafen. Ebenfalls vor Ort war Kreisbrandmeister Alexander Amann. Auch das DRK und die Polizei war mit mehreren Fahrzeugen und Einsatzkräften vor Ort.

Verletzte wurden noch vor Ort versorgt
Während die Polizei nicht eingreifen musste, versorgten die DRK-Kräfte die verletzten Personen, die offenbar die giftigen Dämpfe eingeatmet hatten, noch direkt auf dem Betriebsgelände, bevor sie in die Kliniken verbracht wurden. Über die Schwere der Verletzungen lagen am Freitagnachmittag noch keine genaueren Angaben vor.


Aktuell steht der Betrieb in der Kelterei still. Nun gehe es darum, das weitere Vorgehen abzuklären, so Eppler gegen 12.30 Uhr. Dabei müsse auch das Gefahrenpotenzial des Gefahrenstoffes Wasserstoffperoxid eingehender analysiert werden. Die im Betrieb ausgetretene giftige Flüssigkeit wurde mit einem Wasserfilm abgebunden. „Wir müssen dabei darauf achten, dass wir nicht zu viel Wasser einsetzen“, so Eppler.
Keine Gewässerverunreinigung
Die Fachdienststelle Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Ravensburg hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen, diese dauerten laut Polizei am Freitagnachmittag noch an. Auch Vertreter des Landratsamtes hatten sich am Einsatzort eingefunden, um sich ein Bild über etwaige Umweltgefahren zu machen. Eine Gewässerverunreinigung durch das Wasserstoffperoxid habe es aber nicht gegeben, heißt es.