Der Wasserhochbehälter auf dem Trielberg, der dort seit 1926 steht, wird aktuell saniert. In diesem Zuge werden auch die Kapazitäten vergrößert. Obwohl die Sanierung derzeit noch andauert, konnten sich Bürger schon jetzt vor Ort ein Bild vom Inneren des neuen Hochbehälters und den aktuellen Arbeiten machen.
Weil auch Daisendorf und Stetten an die Wasserversorgung angeschlossen sind, trafen sich etwa 100 interessierte Bewohner der drei Kommunen nach einer Sternwanderung auf der Baustelle. Angeführt wurden die Gruppen von den Bürgermeistern Jacqueline Alberti (Daisendorf), Daniel Heß (Stetten) und dem Meersburger Bürgermeister Robert Scherer.

Der verantwortliche Mitarbeiter des Meersburger Bauamts, Peter Gress, erläuterte den Besuchern am Trielberg die Maßnahmen. Bereits 2016 /2017 wurden erste Gutachten erstellt, die ergaben, dass die Betonschäden im Wasserhochbehälter nicht mehr repariert werden könnten, erzählte Gress.

Die alte Wasserkammer mit zwei Behältern à 250 Kubikmetern Fassungsvermögen wurde nun abgebrochen und durch eine größere mit 750 Kubikmetern Fassungsvermögen ersetzt. „Wir haben dann also mehr Wasser als vorher“, sagte Gress. Dadurch sei das Gebäude auch höher geworden.

Weiter erklärte Gress, dass die Sanierung nur im Winter möglich war, weil die erhöhten Wasserverbräuche im Sommer und in der Touristensaison sonst nicht hätten gedeckt werden können. Eine Sanierung des Rundbehälters sei für den kommenden Herbst geplant. Nach Abschluss aller Arbeiten werde die Anlage dann wieder komplett mit Erde abgedeckt. Nur das denkmalgeschützte Eingangsgebäude bleibe sichtbar.

Deswegen sei auch eine Fotovoltaikanlage nicht eingeplant, antwortete Gress auf eine Frage aus den Reihen der Besucher. Die Fläche sei zu gering, außerdem sei der Stromverbrauch der Anlage nicht sehr hoch – da wäre es laut Gress sinnvoller, eine Fotovoltaikanlage am Wasserwerk an der Uferpromenade zu installieren, von wo aus das Wasser zum Trinkwasserspeicher hochgepumpt werde. Bürgermeister Robert Scherer ergänzte, dass die städtischen Gebäude inzwischen erfasst seien. Nach und nach sollen, dort wo es sinnvoll ist, Fotovoltaikanlagen installiert werden. „Es geht halt nicht alles auf einmal“, bedauerte er.

Eine andere Frage aus der Besuchergruppe befasste sich mit der Wasser-Notfallversorgung. Alexander Honz, Abteilungsleiter der Stadtwerke am See erklärte, dass mit dem späterem Speichervolumen von 1500 Kubikmetern ein Maximaltag abgedeckt werden könne. Mit den zusätzlichen Speichern in Daisendorf und Stetten könnten zwei Maximaltage abgedeckt werden. Zudem werde gerade ein Strukturgutachten erstellt, indem die Versorgung durch Brunnen und Quellen geprüft werde.

Stettens Bürgermeister Daniel Heß erinnerte daran, dass sowohl Stetten als auch Daisendorf für eine Notfallversorgung auch Tiefbrunnen hätten. Auf weitere Fragen antwortete Gress, dass es nur das eine Wasserwerk an der Meersburger Uferpromenade für die Kommunen gäbe und dass keine Verbindung zum Sipplinger Wasserwerk bestehe.
Neue Wasserkammer an Rundkammer angeschlossen
Weiter erklärte Gress, dass die neu gebaute Wasserkammer an das bestehende Bedienhaus der Rundkammer des Wasserhochbehälters betoniert wurde. Nach Abschluss sämtlicher Arbeiten werde eine Dichtigkeitsprüfung gemacht und das dafür benutze Wasser werde gleich zur Reinigung verwendet, erklärte Gress weiter.
Im Inneren des Trinkwasserspeichers konnten sich die zahlreichen Besucher die Pläne zur Verfahrenstechnik anschauen. Zudem konnten sie einen Blick in die Wasserkammer werfen. Betreten war jedoch verboten, weil die Edelstahltreppe noch nicht geliefert wurde. Die sollte jedoch bald kommen, denn voraussichtlich Ende Oktober soll die Sanierung abgeschlossen sein – sofern die letzten Arbeiten nach Plan laufen, sagte Gress.