Es kommt sicher nicht oft vor, dass ein Bürgermeister eines der höchsten Ehrenzeichen erhält, die das Land an Feuerwehrleute vergibt. Daniel Heß als Oberhaupt der Gemeinde Stetten erhielt bei der Hauptversammlung der Stettener Feuerwehr das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold. Kreisbrandmeister Peter Schörkhuber persönlich heftete dem Schultes die Auszeichnung des Innenministeriums für 40 Jahre aktiven Dienst am Nächsten an das Uniformrevers.

Zwei Neuaufnahmen und besondere Ehrungen prägten die doppelte Hauptversammlung der Corona-Jahre 2020/21 (von links): Peter Schörkhuber, ...
Zwei Neuaufnahmen und besondere Ehrungen prägten die doppelte Hauptversammlung der Corona-Jahre 2020/21 (von links): Peter Schörkhuber, Günther Laur, Björn Mocsnek, Daniel Heß, Till Bruzek, Fabian Ritzler, Peter Müller, Tobias Heiß, Jan Tauschinsky, Benjamin Cerny und Dagobert Heß. | Bild: Martina Wolters

„Es ist keine alltägliche Auszeichnung und, wenn die ausgezeichnete Person auch noch Bürgermeister ist, ist das außergewöhnlich“, unterstrich Schörkhuber. Wegen seiner sowohl politischen als auch ehrenamtlichen Funktion fungiere Heß als wichtiges Bindeglied zwischen Kreis und Wehr. „Heß hat dieses Ehrenzeichen mehr als verdient“, lobte der Kreisbrandmeister.

Als einziger Bürgermeister im Kreis aktiver Feuerwehrmann

„Ich bin ein bisschen stolz“, verriet Daniel Heß im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Und das nicht nur, weil er der einzige Bürgermeister im Kreis ist, der gleichzeitig aktiver Feuerwehrmann ist. Wichtig sei ihm, wie sein Bruder und Kommandant Dagobert Heß und seine beiden Töchter Laura und Amelie die Familientradition hochzuhalten. Schon sein Patenonkel Willi sowie sein Vater hätten Feuerwehrdienst getan. “Als kleiner Zwerg habe ich meinem Vater damals die Einsatzkleidung hergerichtet, wenn die Sirene zum Einsatz alarmiert hat“, erinnert sich Heß an Kinderzeiten.

“Als kleiner Zwerg habe ich meinem Vater damals die Einsatzkleidung hergerichtet.“
Daniel Heß, Bürgermeister und Feuerwehrmann

Eine stille Alarmierung mit Meldeempfänger habe es zu Dienstzeit seines Vaters Rolf Heß noch nicht gegeben. Auch die Einsatzuniform sei noch daheim aufgehoben worden. Klar, dass der junge Daniel mitging zu Feuerwehrausflügen und beim Weinfest mithalf. Das familiäre Miteinander in der Wehr habe ihn schon als Kind beeindruckt, erzählt Heß. Dass sein Vater sich zunächst dagegen aussprach, dass sein Sohn ebenfalls zum Feuerwehrmann avancierte, ärgerte Heß „ein bissel“, wie er sagte. Heimlich setzte er sich daher über das Verbot hinweg. „Den Schritt habe ich bis heute nicht bereut“, so Heß.

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Erster Einsatz als 18-Jähriger: Katze auf einem Baum

An seinen ersten Feuerwehreinsatz als 18-Jähriger kann er sich noch bestens erinnern. Eine Katze auf einem Baum beim Kinderspielplatz habe gerettet werden müssen. Beim Sichern einer Leiter sei plötzlich der Ast, auf dem das Tier saß, abgebrochen. „Die Katze ist gefühlt 50 Meter durch die Luft geflogen und dann wohlbehalten auf allen Vieren gelandet“, berichtete Heß. Es sei aufregend und superlustig zugleich gewesen.

Danach gefragt, was er an der Feuerwehr besonders schätze, nannte der Hauptfeuerwehrmann die besondere Kameradschaft untereinander, interessante Wettkämpfe und Lehrgänge. Höhepunkt sei das seit 38 Jahren von den Feuerwehrleuten ausgerichtete Weinfest. Warum er bis heute dabei geblieben sei – trotz Doppelbelastung? Er helfe gerne Menschen in Not, antwortete Heß und fügte hinzu: „Ich bin ein Freund von ehrenamtlichem Engagement und lebe gerne das vor, was ich mir von anderen wünsche.“

Bei der Feuerwehr Stetten gab es zahlreiche Beförderungen und Ehrungen (von links): Kreisbrandmeister Peter Schörkhuber, sein ...
Bei der Feuerwehr Stetten gab es zahlreiche Beförderungen und Ehrungen (von links): Kreisbrandmeister Peter Schörkhuber, sein Stellvertreter Dagobert Heß, Laura Heß, Björn Mocsnek, Alexander Cerny, Patrick Werner, Thomas Hopp, Manuel Kopp, Mila Horn, Hermann Kumm, Kerstin Hopp und Nico Ege. | Bild: Martina Wolters