Ein Tafelgeschirr mit Goldrand für zwölf Personen, Mode aus den letzten fünf Jahrzehnten oder ein 1000-teiliges Katzenpuzzle? Auf dem Dämmerflohmarkt des Narrenvereins Hasle-Maale gab es fast nichts, was es nicht gibt. An unzähligen Ständen rund um den Bauhof verkauften jung und alt alles was Scheune, Garage oder Kinderzimmer hergaben.

Markt mit besonderem Charakter

Markus Greinwald, Zunftmeister des Narrenvereins und Mitorganisator meinte, das ist es, was den besonderen Flohmarkt-Charakter ausmacht. Zusammen mit seiner Frau Karin und dem stellvertretenden Zunftmeister Alexander Cerny sorgte er sich vor allem um das leibliche Wohl der Besucher. Zusammen brutzelten sie die traditionellen und beliebten Fleischspieße vom Grill oder sorgten für Nachschub bei den halben Hähnchen.

„Wir haben inzwischen komplett auf Speisen und Getränke aus der Region umgestellt“, sagte Greinwald und verwies auch auf das Bier einer regionalen Brauerei. Ansonsten bleibe das Konzept, wie in den Vorjahren erhalten, sagte er und bezog sich damit auch auf den großen Biergarten mit Livemusik. Die Erlöse aus ihren Verkäufe kommen der Narrenjugend zugute. „Das kostet alles inzwischen richtig viel Geld“, sagte der Chef der Hasle-Maale und führte die Reparatur kaputter Masken als ein Beispiel an.

Dinos gesucht für Arztpraxis

Für Tiere ganz anderer Art interessierten sich Bettina Billenkamp und Petra Bosch. Billenkamp suchte besonders nach Dinosauriern. „Meine Schwägerin und mein Schwager haben eine Kinderarztpraxis in der Schweiz“, erzählte sie. Für das Wartezimmer bräuchten sie immer Spielzeug, was für Mädchen kein Problem sei, für Jungs eher schon. Außer Autos und Dinosauriern bliebe da wenig, meinte die Markdorferin. Deshalb suche sie seit bestimmt 20 Jahren auf Flohmärkten immer wieder nach Dinosauriern aller Art. „Eigentlich müsste die Praxis inzwischen ja schon voll sein, aber irgendwie bekommen die Dinos Beine“, sagte Billenkamp lachend. „Naja, und ganz besondere Exemplare landen auch bei meiner Comic- sammelnden Schwägerin im Bücherregal zur Dekoration“, verriet sie augenzwinkernd.

Spielzeug für Demenzpatienten

Kleine Tiere mit besonderen Merkmalen oder gar beweglichen Teilen, sucht hingegen ihre Freundin Petra Bosch. Sie arbeitet in einem Altersheim und sei immer auf der Suche nach „Spielzeugfiguren, an denen man fummeln kann.“ Insbesondere bei Patienten mit Demenz würde die Beschäftigung mit den Spielzeug oftmals Erinnerungen auslösen. „Manche fangen dann richtig zu erzählen an“, erklärte Bosch.

Markenprodukte sind gefragt

So ist Petra Bosch immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Tieren und zeigt dabei auf ihre diesmalige Ausbeute, darunter ein außergewöhnlicher Pfau und ein Krokodil mit beweglichem Maul. Neu würden die Figuren einige Euro kosten, weiß sie aus Erfahrung. Um Kosten zu sparen, und auch wegen des bürokratischen Aufwands zahlt sie die kleinen Figuren aus der eigenen Tasche. Dabei lege sie aber Wert auf Markenprodukte. „Die sind farbecht und können desinfiziert werden“, sagt die Baitenhausenerin.

Während die Altenpflegerin und viele andere Schnäppchenjäger eine Pause im Schatten bei Bratwurst oder Crêpes einlegten, zog eine reduzierte Gruppe der „Original Stehgreifler“ über den Platz, um überall für Unterhaltung zu sorgen.