Wer künftig mit dem E-Bike in Meersburg unterwegs ist, muss sich um eines keine Sorgen mehr machen: die Akkulaufzeit. Gemeinsam mit der Firma Fend Solar realisiert die Stadt eine Ladestation für sechs Fahrräder. Sie wird noch im Dezember am Fähreparkplatz aufgebaut, das Fundament steht bereits.

Nutzung ist für Fahrradfahrer kostenlos

Nur etwa eine Stunde braucht die Station, um den Akku eines E-Bikes bis zu 65 Prozent aufzuladen, heißt es von Alexander Fend, Geschäftsführer von Fend Solar. Das Aufladen ist für die Nutzer kostenfrei, die Station wird ausschließlich mithilfe von Werbeeinnahmen finanziert.

An der solarbetriebenen Ladestation können sechs E-Bikes gleichzeitig aufgeladen werden. Die Akkus können in einem Schließfach verwahrt ...
An der solarbetriebenen Ladestation können sechs E-Bikes gleichzeitig aufgeladen werden. Die Akkus können in einem Schließfach verwahrt werden, das mit einem Zahlenschloss verriegelt wird. | Bild: Fend Solar GmbH

Das besondere an der Ladestelle: Der gesamte Strom wird mit Solarenergie erzeugt. Außerdem verfügt die Station über einen Speicher für unbenutzte Sonnenenergie. Das bedeutet, dass überschüssige Sonnenenergie in einem Akku gespeichert wird, um das Aufladen der E-Bikes möglichst wetterunabhängig zu ermöglichen.

„So etwas gibt es hier am Bodensee noch nicht“, weiß Alexander Fend. „Langfristig betrachtet lohnt sich das nicht nur für die Umwelt, sondern auch finanziell.“ Etwa 45 000 Euro kostet die solarbetriebene Ladestelle den Unternehmer. Die Kosten hat Fend auf fünf Jahre kalkuliert, denn so lange laufen die Verträge mit den Werbepartnern und der Stadt.

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Idee entsteht bei Fahrradtour am Bodensee

Da steht Alexander Fend nun also am Fähreparkplatz und erzählt von seinen Plänen. Doch wie kam der Mann aus Daisendorf überhaupt auf den Gedanken, eine solarbetriebene Ladestation für Fahrräder aufzubauen? Fends Geschäftsidee entstand im Sommer 2020, als er mit dem E-Bike am Bodensee unterwegs war und feststellte: Es gibt kaum Möglichkeiten, den Akku aufzuladen. „Als ich bei Restaurantbetreibern nachfragte, bekam ich meist nur unfreundliche Antworten. Sie sagten, sie seien doch keine Ladestation, sondern eine Gastronomie“, berichtet der 45-Jährige.

Alexander Fend am künftigen Standort der Ladestation für E-Bikes. Das Fundament wurde bereits gelegt, in den kommenden Wochen wird die ...
Alexander Fend am künftigen Standort der Ladestation für E-Bikes. Das Fundament wurde bereits gelegt, in den kommenden Wochen wird die gesamte Station aufgebaut. | Bild: Mona Lippisch

Also recherchierte er, vertiefte sich immer mehr in die Thematik – und entschied sich schließlich dafür, sein eigenes Unternehmen zu gründen. „Mein Ziel ist ein flächendeckendes Netz an Ladestellen für E-Bikes rund um den Bodensee“, skizziert Fend seine Vision. Dafür seien etwa 300 Stationen nötig, so seine Rechnung.

Den Anfang macht die Ladestelle in Meersburg, denn Alexander Fend kommt aus Daisendorf und ist selbst oft in der Burgenstadt unterwegs. Er wünscht sich, dass die Ladestation am Fähreparkplatz gut bei den Nutzern ankommt, sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen. Dem schließt sich die Stadt Meersburg an: „Wir hoffen, dass die Solarladestation gut angenommen wird und die Nutzer länger in der Stadt verweilen.“

Robert Scherer, Bürgermeister der Stadt Meersburg: „Wir hoffen, dass die Solarladestation gut angenommen wird und die Nutzer ...
Robert Scherer, Bürgermeister der Stadt Meersburg: „Wir hoffen, dass die Solarladestation gut angenommen wird und die Nutzer länger in der Stadt verweilen.“ | Bild: Südkurier

Für Bürgermeister Robert Scherer sei es ein „sehr gutes Gefühl“, den Strom für das Laden der E-Bikes aus Solarenergie zu beziehen. Pläne für weitere Ladestationen in der Burgenstadt gebe es zurzeit jedoch nicht. „Sollte die Anlage entsprechend gut in Anspruch genommen werden, werden wir über das weitere Vorgehen nachdenken“, sagt Scherer.

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