Die erste Hürde für das anvisierte Baugebiet am Ortsausgang von Stetten Richtung Markdorf ist geschafft: Der Gemeinderat bejahte in jüngster Ratssitzung einstimmig den Bebauungsplanentwurf, den die Friedrichshafener Firma Meixner Stadtentwicklung aufgestellt hat. In dem Gebiet soll Wohnraum geschaffen werden für Senioren und junge Familien in Form von Betreutem Wohnen, Mehrfamilien- und Doppelhäusern.

Beschleunigtes Verfahren nach Baugesetzbuch möglich

Geplant ist in Absprache mit dem Landratsamt Bodenseekreis ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren nach Paragraf 13 a und 13 b des Baugesetzbuchs. Das kombinierte Verfahren ist gemäß Thorsten Reber, Prokurist bei Meixner, der Tatsache geschuldet, dass die südlichen Bereiche des Plangebietes als Innenbereich gelten und das übrige Areal als Außenbereich angesehen wird.

Der Ravensburger Architekt Hans Peter Sulger (links) gibt zusammen mit Gerd Meixner und Thorsten Reber Auskunft zu dem geplanten ...
Der Ravensburger Architekt Hans Peter Sulger (links) gibt zusammen mit Gerd Meixner und Thorsten Reber Auskunft zu dem geplanten Wohnkomplex oberhalb der Hauptstraße. | Bild: Martina Wolters

Das gesamte potentielle Baugebiet verläuft ab der Ausfahrt Riedetsweiler Straße am Hang entlang der Hauptstraße in Richtung Markdorf und umfasst 0,87 Hektar. Vorgesehen sind 36 Seniorenwohnungen plus Betreuungsangebot im südlichen Teil des Wohnquartier. Bei Bedarf könne das Quartiershaus am östlichen Rand des Plangebietes an das betreute Wohnkonzept angebunden werden.

Betreiber für Seniorenwohnanlage steht bereit

Bauträger Bernd Incerpi vom Ravensburger Unternehmen Intecta sagte, er habe einen Betreiber für das Betreuungskonzept an der Hand, der viel Erfahrung mitbringe und langfristig am Ball bleiben werde. Sobald die Verträge unterschrieben seien, werde der Name bekannt gegeben. „Wir sind sehr daran interessiert, so schnell wie möglich mit dem Bauen zu beginnen, weil wir schon viel investiert haben“, unterstrich Incerpi auf Nachfrage von Gemeinderat Klaus Horn (FWV).

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Zuerst wird die Seniorenwohnanlage gebaut

Zunächst werde wohl mit der Seniorenwohnanlage begonnen, um die Straße oberhalb statisch abzusichern. Danach werde die obere Bebauung folgen. Insgesamt rechnete der Bauträger mit bis zu vier Jahren, bis alles fertig bebaut, begrünt und bezogen sei. Auf Nachfrage von Maja Herrchen (FWV) hieß es, es seien eine Pelletheizung geplant sowie eine besonders energieeffiziente KFW-40-Bauweise. Martin Frick (CDU) erkundigte sich nach dem Lärmschutz, welcher der Bundesstraße geschuldet sei. Thorsten Reber stellte Schalldämmungen an der Straße sowie entsprechende Verglasungen in Aussicht.

Das Plangebiet hat eine Größe von 0,87 Hektar, wie Thorsten Reber (links) erläuterte. Rechts Bürgermeister Daniel Heß.
Das Plangebiet hat eine Größe von 0,87 Hektar, wie Thorsten Reber (links) erläuterte. Rechts Bürgermeister Daniel Heß. | Bild: Martina Wolters

Tobias Heiß kritisiert Parksituation

Tobias Heiß (FWV) interessierte sich wie bei der ersten Vorstellung des Projektes im Juni für die Parkplatzsituation. Lediglich 0,3 Stellplätze für die Seniorenwohnanlage fand das Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Stetten zu wenig. Die Straßensituation erschien Heiß recht eng, sodass beispielsweise bei einem Brand am Straßenrand parkende Autos die Feuerwehr behindern könnten. Bürgermeister Daniel Heß sagte, er halte den Einwand seines Feuerwehrkollegen für gerechtfertigt.

Mehr Stellplätze als vom Gesetzgeber vorgesehen

Architekt Hans Peter Sulger aus Ravensburg erklärte, es seien mehr Stellplätze geplant als gesetzlich vorgesehen. In einer Tiefgarage sollen 63 Abstellflächen sowie im Freien 35 Carports und 25 Außenparkflächen. Ferner ging der Ravensburger Planer von einem „ordentlichen Nahverkehrskonzept“ aus und erwähnte ein angedachtes Car-Sharing Modell. Incerpi sagte, er werde mit dem Stadtwerk am See über ein entsprechendes Modell gemeinschaftlicher Fahrzeugnutzung verhandeln.

Thorsten Reber von Meixner Stadtentwicklung erläuterte, wie sich das geplante neue Wohngebiet von der B 33 aus darstellen soll.
Thorsten Reber von Meixner Stadtentwicklung erläuterte, wie sich das geplante neue Wohngebiet von der B 33 aus darstellen soll. | Bild: Martina Wolters

Der Bürgermeister fasste zusammen, bei dem Großbauprojekt handle sich um einen mutigen, gleichwohl aber konsequent richtigen Schritt. Das Ratsgremium stimmte der Entwurfsplanung zu und beschloss eine entsprechende Offenlage des Entwurfs.