Die erste Hürde für das anvisierte Baugebiet am Ortsausgang von Stetten Richtung Markdorf ist geschafft: Der Gemeinderat bejahte in jüngster Ratssitzung einstimmig den Bebauungsplanentwurf, den die Friedrichshafener Firma Meixner Stadtentwicklung aufgestellt hat. In dem Gebiet soll Wohnraum geschaffen werden für Senioren und junge Familien in Form von Betreutem Wohnen, Mehrfamilien- und Doppelhäusern.
Beschleunigtes Verfahren nach Baugesetzbuch möglich
Geplant ist in Absprache mit dem Landratsamt Bodenseekreis ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren nach Paragraf 13 a und 13 b des Baugesetzbuchs. Das kombinierte Verfahren ist gemäß Thorsten Reber, Prokurist bei Meixner, der Tatsache geschuldet, dass die südlichen Bereiche des Plangebietes als Innenbereich gelten und das übrige Areal als Außenbereich angesehen wird.

Das gesamte potentielle Baugebiet verläuft ab der Ausfahrt Riedetsweiler Straße am Hang entlang der Hauptstraße in Richtung Markdorf und umfasst 0,87 Hektar. Vorgesehen sind 36 Seniorenwohnungen plus Betreuungsangebot im südlichen Teil des Wohnquartier. Bei Bedarf könne das Quartiershaus am östlichen Rand des Plangebietes an das betreute Wohnkonzept angebunden werden.
Betreiber für Seniorenwohnanlage steht bereit
Bauträger Bernd Incerpi vom Ravensburger Unternehmen Intecta sagte, er habe einen Betreiber für das Betreuungskonzept an der Hand, der viel Erfahrung mitbringe und langfristig am Ball bleiben werde. Sobald die Verträge unterschrieben seien, werde der Name bekannt gegeben. „Wir sind sehr daran interessiert, so schnell wie möglich mit dem Bauen zu beginnen, weil wir schon viel investiert haben“, unterstrich Incerpi auf Nachfrage von Gemeinderat Klaus Horn (FWV).
Zuerst wird die Seniorenwohnanlage gebaut
Zunächst werde wohl mit der Seniorenwohnanlage begonnen, um die Straße oberhalb statisch abzusichern. Danach werde die obere Bebauung folgen. Insgesamt rechnete der Bauträger mit bis zu vier Jahren, bis alles fertig bebaut, begrünt und bezogen sei. Auf Nachfrage von Maja Herrchen (FWV) hieß es, es seien eine Pelletheizung geplant sowie eine besonders energieeffiziente KFW-40-Bauweise. Martin Frick (CDU) erkundigte sich nach dem Lärmschutz, welcher der Bundesstraße geschuldet sei. Thorsten Reber stellte Schalldämmungen an der Straße sowie entsprechende Verglasungen in Aussicht.

Tobias Heiß kritisiert Parksituation
Tobias Heiß (FWV) interessierte sich wie bei der ersten Vorstellung des Projektes im Juni für die Parkplatzsituation. Lediglich 0,3 Stellplätze für die Seniorenwohnanlage fand das Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Stetten zu wenig. Die Straßensituation erschien Heiß recht eng, sodass beispielsweise bei einem Brand am Straßenrand parkende Autos die Feuerwehr behindern könnten. Bürgermeister Daniel Heß sagte, er halte den Einwand seines Feuerwehrkollegen für gerechtfertigt.
Mehr Stellplätze als vom Gesetzgeber vorgesehen
Architekt Hans Peter Sulger aus Ravensburg erklärte, es seien mehr Stellplätze geplant als gesetzlich vorgesehen. In einer Tiefgarage sollen 63 Abstellflächen sowie im Freien 35 Carports und 25 Außenparkflächen. Ferner ging der Ravensburger Planer von einem „ordentlichen Nahverkehrskonzept“ aus und erwähnte ein angedachtes Car-Sharing Modell. Incerpi sagte, er werde mit dem Stadtwerk am See über ein entsprechendes Modell gemeinschaftlicher Fahrzeugnutzung verhandeln.

Der Bürgermeister fasste zusammen, bei dem Großbauprojekt handle sich um einen mutigen, gleichwohl aber konsequent richtigen Schritt. Das Ratsgremium stimmte der Entwurfsplanung zu und beschloss eine entsprechende Offenlage des Entwurfs.