Im 90. Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Stetten zeigte sich Kommandant Dagobert Heß erfreut. „Ich bin stolz, dass wir die Tagesverfügbarkeit wieder erreicht haben“, sagte er bei der Mitgliederversammlung der Wehr im Feuerwehrhaus. Unter anderem wegen der Arbeit einiger Mitglieder im Homeoffice seien im Notfall tagsüber ausreichend Wehrleute vor Ort, sodass auch die Nachbarwehr in Meersburg den Trupp wieder in die Alarmordnung integriert habe. Heß ehrte und beförderte im Rahmen der Versammlung mehrere Wehrleute.
Sogar in der Pandemie kamen neue Kinder zur Jugendwehr
Stolz war der Kommandant auch auf die Jugendarbeit der Wehr. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr hatten vor Beginn der Hauptversammlung ihre eigene Mitgliederversammlung mit Wahlen. „Es ist ein erhebendes Gefühl, begeisterte Jugendliche zu haben“, sagte Heß, „das ist kein Selbstläufer, da braucht es gute Betreuer.“ Und so habe es ihn gefreut, dass insbesondere während der schweren Zeit in der Pandemie alle jungen Mitglieder bei der Stange geblieben und sogar neue Kinder zur Wehr gestoßen seien.
Zahl der Einsätze etwa so hoch wie in Vorjahren
Auf die letzten Auswirkungen der Pandemie ging Schriftführerin Franziska Trunz ein. So habe das Jahr 2022 noch mit einer Online-Gesamtprobe im März begonnen. Ausbildungen, Lehrgänge und Proben seien danach wieder möglich gewesen, ebenso die Teilnahme an Übungen benachbarter Wehren und die eigene Hauptübung im November am Kindergarten. Hierzu sei auch erstmals der Notfallnachsorgedienst des Deutschen Roten Kreuzes Bodenseekreis gekommen, um seelische erste Hilfe zu leisten, wie Trunz berichtete. 1852 Stunden leisteten die 37 Aktiven der Feuerwehr insgesamt für Ausbildungen und Übungen. Die Zahl der Einsätze war mit 23 etwa so hoch wie in den Vorjahren. Fotos von diesen Einsätzen sowie von den kameradschaftlichen Ereignissen hatte Alexander Cerny in einer Präsentation gezeigt.
Viel ehrenamtliches Engagement fürs Dorf
Bürgermeister und Feuerwehrmann Daniel Heß dankte seinen Kameraden auch im Namen des Gemeinderats für ihr ehrenamtliches Engagement auch bei Veranstaltungen im Dorf, wie bei der Mithilfe bei der Impfaktion. Kassierer Bernhard Müller konnte positive Einnahmen beim Weinfest verbuchen. Zum Abschluss beförderte Kommandant Heß, zudem stellvertretender Kreisbrandmeister, Kameraden und ehrte verdiente Mitglieder. Als letzter Tagesordnungspunkt stand der Ausblick auf das anstehende Vereinsjahr auf der Liste. „Was soll man da bei einer so tollen Wehr sagen“, fragte Heß abschließend.

Sieben neue Mitglieder in der Jugendfeuerwehr
Bei der Mitgliederversammlung der Jugendwehr begrüßte Leiterin Christina Mayr sieben Neuaufnahmen verkünden, sodass aktuell 17 Jugendliche in der Nachwuchswehr tätig seien. Das sei möglicherweise auch dadurch begünstigt worden, dass das Eintrittsalter in die Wehr auf acht Jahre gesenkt wurde.
35 Übungsabende und viele Freizeitaktionen
Schriftführerin Lilli Heß gab den Überblick über das vergangene Jahr. Bei 35 Übungsabenden wurden die Kinder in feuerwehrtechnischen Themen ausgebildet, wie Löschangriffen, Leiterausbildung oder Knoten knüpfen. Auch Ausflüge und Spieleabende kamen nicht zu kurz. Höhepunkt sei der Ausflug in das Ravensburger Spieleland gewesen, wie Lilli Heß berichtete.
Großer Andrang bei Wahlen zum Vorstand
Die Tochter des Kommandanten stellte ihr Amt anschließend zur Verfügung, einstimmig wurde Lotta Helbig zur neuen Schriftführerin gewählt. Lucie Heß trat ebenfalls als Jugendsprecherin zurück. Gleich drei Kinder stellten sich zur Wahl, bis nach einer Stichwahl Amelie Restle gewählt wurde, sie ist somit neben ihrem Bruder Ben die zweite Jugendsprecherin. Zur Neuwahl der beiden Kassenprüfer meldeten sich vier Kinder. Nach mehreren geheimen Wahlgängen wurden schließlich Emilia Werner und Oskar Stetter zu Kassenprüfern gewählt. In Abwesenheit wurde Laura Heß zur stellvertretenden Jugendleiterin gewählt.
Stettens Bürgermeister Daniel Heß dankte den Jugendlichen und betonte, wie wichtig sie gerade in einer so kleinen Gemeinde seien. „Einige aus der Jugendwehr sind inzwischen zu den aktiven Wehrleuten gewechselt“, sagte er. Kommandant Dagobert Heß dankte den „Löschzwergen“ ebenfalls. Sie seien Teil der Feuerwehrfamilie und würden durch die Übungsabende an die Feuerwehrarbeit herangeführt.