Mardiros Tavit

Frei nach der beliebten Fernsehserie "Raumschiff Enterprise" könnte man den faszinierenden Vortrag von Dr. Rainer Best wie folgt zusammenfassen: Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2016. Dies sind die Abenteuer der Raumsonde Rosetta, die mit dem Lander Philae 12 Jahre unterwegs war, um fremde Asteroiden und Kometen zu erforschen. 790 Millionen Kilometer weit von der Erde fliegt Rosetta zwischen Planeten, die so nah noch kein Mensch gesehen hat.

Aber es war keine Fiktion, über die Best referiert hat. Aus erster Hand konnte man im vollbesetzten Klosterkeller über die Herausforderungen dieses gigantischen Projekts erfahren. Dr. Rainer Best war von 1997 bis 2014 der verantwortliche Projektleiter für die Rosetta-Mission bei Dornier (heute Airbus Defence and Space). Mit ihm hatte das "Forum Wissenschaft und Kultur Meersburg" (Fowik) einen erstklassigen Referenten an Land gezogen. So war es auch fast so still wie im Weltall, als Best die einzelnen Etappen der Weltraummission mit seinem Insiderwissen durchging.

"Die Erforschung des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko, oder abgekürzt Tschuri genannt, ist eines der bedeutendsten internationalen Forschungsvorhaben", sagte Best, und weiter: "Wissenschaftliches Ziel ist die Erforschung unseres Ursprungs und die des Sonnensystems." Denn Kometen ändern sich nicht, so erhofften die Wissenschaften Informationen über die chemische Zusammensetzung und Bausteine des Lebens von Beginn des Sonnensystems an.

Die zeitlichen und räumlichen Dimensionen sind dabei außerhalb unsere Vorstellungswelt. Allein das Radiowellensignal zur Steuerung der Sonde oder zum Verschicken der Informationen auf die Erde benötigte 55 Minuten in der weitesten Entfernung der Sonde. Weil nicht genug Energie an Bord war, musste die Sonde durch Vorbeiflüge an Erde und Mars in den Weltraum geschleudert werden. Rosetta hat ihre Aufgaben erfüllt. In etwa drei Monaten soll sie spektakulär auf Tschuri landen.