So meinte Markus Waibel (FW), für diese Summe könne man auch eine Stelle ausschreiben und eine Person beschäftigen, die sich für diese Objekte verantwortlich fühle, so wie es bislang für die Musikschule der Fall gewesen sei. Deren bisherige Reinigungskraft geht in den Ruhestand. Deshalb, so Bauamtschef Martin Doerries, stehe nun die Arbeitsvergabe an. Die eingegangenen sieben Angebote bewertete die Verwaltung nach einem Schema, bei dem der Preis zu 60 Prozent ins Gewicht fiel, der Leistungswert zu 40 Prozent. Doerries meinte, er stimme Waibel "gefühlsmäßig" zu, gab aber zu bedenken, wenn eine feste Reinigungskraft "krank oder im Urlaub ist, stehen wir da". Ferner seien im Angebotspreis auch Reinigungsmaterial und -mittel enthalten.

Boris Mattes (SPD) stieß ins gleiche Horn wie Waibel. Bei der Zahl an städtischen Objekten "könnten wir ein Reinigungsteam von fünf bis acht Personen haben". Mattes betonte: "Wir als Stadt schließen ordentliche Arbeitsverträge ab." Sein Fazit: "Wir sollten das Reinigungsteam zurück ins Haus holen. Das wär's mir wert." Bürgermeister Robert Scherer sagte, dazu müsste man eine neue Grundsatzentscheidung treffen. Doerries meinte kurz darauf: "Ich möchte in Frage stellen, den Stellenplan um fünf, sechs Leute zu erhöhen."

Werner Endres (CDU) fand den Preis "für die beiden Gebäude viel zu teuer. Das muss man anders lösen." Michael Gilowsky (Umbo) fand, "eigenes Personal hat durchaus Charme", aber die Kosten dafür könnten leicht zu hoch werden. Martin Brugger (CDU) sagte, so schnell finde sich eh keine andere Lösung, deshalb solle man die Arbeiten für zwei Jahre vergeben. Er erinnerte daran: "Wir hatten schon mal Probleme mit Krankheitsvertretung. Dann hat der Hausmeister geputzt und andere Arbeiten blieben liegen." Waibel, Mattes, Endres und Peter Köstlinger (CDU) stimmten letztlich gegen die Vergabe.

Waibel und Mattes betonten später in ihren Reden zum Haushalt 2018 beide nochmals, die Stadt müsse sich überlegen, ob sie angesichts der hohen Reinigungskosten nicht doch lieber eigenes Personal einstelle.

Der Kernhaushalt der Stadt Meersburg (ohne die Eigenbetriebe Therme, Wasserwerk und Abwasserbeseitigung) weist 2018 unterm Strich Reinigunsgskosten von über 300.000 Euro aus. Die höchsten Summen entfallen dabei auf die Kinderbetreuungseinrichtungen (79.000 Euro), die Schule (60.000 Euro) und die öffentlichen Toiletten (50.000 Euro).