Mardiros Tavit

Die Helden des Tages waren eindeutig die "Löschzwerge" der Stettener Freiwilligen Feuerwehr. Als "Löschzwerge" hatte sie Kreisbrandmeister Henning Nöh augenzwinkernd die "Jugendfeuerwehr" bezeichnet. Mit voller Mannschaftsstärke waren sie angetreten, um an der Jahreshauptübung der Aktiven auch ihre Schlagkraft zu präsentieren.

Mit dem 13-jährigen Gruppenführer Robin Hübschle waren sie 14. Ihre Aufgabenstellung war Menschenrettung und Brandbekämpfung, die sie nach Meinung der Fachleute mit Bravour lösten. Robin machte sich einen Überblick über die Lage, wies den einzelnen Trupps die Aufgaben zu, und koordinierte den Einsatz. Geschickt hantierten seine jugendlichen Einsatzkräfte mit den Leitern, und bauten schnell eine Wasserverbindung auf. Genauso wie die Großen ihrer Wehr. Kreisbrandmeister Nöh muss die Tatkraft und strukturierte Vorgehensweise der Löschzwerge gefallen haben. Er lief während ihrer Übung ständig mit einem breiten Lächeln hin und her.

Kreisbrandmeister Henning Nöh war bei der Jahreshauptübung der Stettener Freiwilligen Feuerwehr am Ort des Geschehens. Bild: Mardiros Tavit
Kreisbrandmeister Henning Nöh war bei der Jahreshauptübung der Stettener Freiwilligen Feuerwehr am Ort des Geschehens. Bild: Mardiros Tavit

"Ich bin über meinen Bruder zur Feuerwehr gekommen", erzählt Robin später. Aber auch ohne einen Feuerwehrmann in der Familie, hätte er sich bei der Feuerwehr gemeldet. Eigentlich ist Aufnahme erst ab zehn Jahren möglich. Da er im Umfeld der Feuerwehr bei Festen und Veranstaltungen immer dabei war, bekam er eine Sondererlaubnis, der Stettener Jugendfeuerwehr schon mit neun Jahren beizutreten. Vier Jahre später meldete er sich für den Gruppenführer-Posten während der Jahreshauptübung. So stand er nun als einer der körperlich kleineren in seiner blauen Einsatzleiter-Weste vor seinen größeren Kameraden und gab die eindeutigen Befehle.

Auch in der Zukunft sieht er sich in der Feuerwehr. "Mit 17 darf ich schon die Grundausbildung machen, dann kann ich mit 18 gleich zu den Aktiven wechseln", erzählt Robin. Zügig will er danach die Atemschutz-Ausbildung angehen.

Sondertrupp und Wassertrupp während der Übung der Jugendwehr (von links): Lena, Leon, Lilli und Amelia. Bild: Mardiros Tavit
Sondertrupp und Wassertrupp während der Übung der Jugendwehr (von links): Lena, Leon, Lilli und Amelia. Bild: Mardiros Tavit

Bei der abendlichen Nachbesprechung der Übung war Nöh voll des Lobes über die Löschzwerge. "Werdet schnell groß, damit wir euch schnell bei den Aktiven aufnehmen können", richtete dann seinen Wünsch in Richtung der Helden des Tages. Zufall war, dass mit Till Bruzek, dem Einsatzleiter der Jahreshauptübung der Aktiven, an diesem Tag einer die Einsatzbefehle gab, der selber 1995 Gründungsmitglied der Stettener Jugendfeuerwehr war. Somit war er dort, wohin sich auch Robin in der Wehr hin entwickeln möchte.

Nach der Übung mit berechtigter guter Laune: Die Stettener Jugendfeuerwehr holte sich viel Lob für ihre Jahreshauptübung ab. Bild: ...
Nach der Übung mit berechtigter guter Laune: Die Stettener Jugendfeuerwehr holte sich viel Lob für ihre Jahreshauptübung ab. Bild: Mardiros Tavit

Im Weiteren zog Nöh eine positive Bilanz der Jahreshauptübung und lobte die erwachsenen Wehrmänner: "Die Stettener Bürger haben eine schlagkräftige Truppe", sagte er. Auch für die Zusammenarbeit mit der Nachbarwehr aus Meersburg und der Sondereinsatzgruppe des Roten Kreuzes lobte Nöh.