Mardiros Tavit

Das Weinfest der Freiwilligen Feuerwehr Stetten gilt als Geheimtipp unter den Heimat- und Weinfesten der Region. Auch die 36. Auflage war wieder ein angenehmes Fest – und das an zwei lauen Sommerabenden. In der gemütlichen Atmosphäre des historischen Dorfkerns auf dem Goisbichl, in der idyllischen Kulisse der Kirche und alter Bauernhäuser feierten am Wochenende 1500 Festgäste ein friedliches Weinfest. So war es nicht verwunderlich, dass alle Verantwortlichen das ganze Wochenende mit einem Lächeln auf dem Gesicht anzutreffen waren. "Wir haben so ein Glück mit dem Wetter", freute sich Dagobert Heß, Kommendant der Stettener Wehr, über das herrliche Wetter und den sehr guten Zuspruch seiner Gäste.

Auch die Freude über den hoheitlichen Besuch der Badischen Weinprinzessin Katharina Kammerer war zu spüren. "Die Grußworte auf meinem Heimat-Weinfest zu sprechen, ist mir eine besondere Freunde." Die Stettenerin erzählte sogleich einige Anekdoten aus dem Leben einer Weinprinzessin. Schon als Schülerin hätte sie mit ihren Klassenkameradinnen hinter der Bühne – verbotenerweise – Wein genippt, und wären gleich angeheitert gewesen. Vor vier Jahren hatte Weinhoheit Katharina auf ihrem Heimat-Weinfest als Bodensee-Weinprinzessin schon einmal die Grußworte gesprochen. "Umso mehr freut es mich, dass ich jetzt als Badische Weinprinzessin sie ein weiteres Mal hier begrüßen darf". Beim Anstoßen auf ein schönes und friedliches Fest klirrten auf Gläser auf dem Festplatz.

Das Stettener Fest ist nicht nur ein Fest der Bacchusjünger, sondern auch der Floriansjünger. So waren Abordnungen aller Nachbarwehren erschienen. Im Besondern die Daisendorfer Feuerwehr konnte über ein Jahrzehnt nicht am Stettener Weinfest teilnehmen. Denn beide Weinfeste lagen bis letztes Jahr am selben Wochenende. Heuer feierten die Wehren an aufeinander folgenden Wochenenden. Auch die Ittendorfer Wehr war zahlreich erschienen. Ihren Besuch, die befreundete Freiwillige Feuerwehr aus dem sächsischen Leipnitz, hatte sie selbstredend mitgebracht. Die Freundschaft beider Wehren geht auf den Feuerwehrtag 1990 zurück. Die Leipnitzer nutzten dann auch gleich die Gelegenheit, sich mit Weinprinzessin Katharina zu fotografieren. Katharina als Fotomotiv war auch bei den Harder Kameraden ein beliebtes Fotomotiv. Die Freundschaft zwischen der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Vorarlbergischen Hard und den Stettener ist fast vier Jahrzehnte alt. Auch diesmal kam der Feuerwehr-Oldtimer-Verein Hard wieder mit einem ihrer elf historischen Fahrzeuge und vielen Kameraden zum Feiern. Hans Lerchenmüller, stellvertretender Obmann des Vereins, kann auf alle 36 Stettener Weinfeste zurückblicken, seit dem ersten war er immer dabei.

Den dörflichen Charakter des Festes demonstrierten ganz unabsichtlich die Kinder. Die einen, die ganz ungezwungen zwischen den Festgästen umher rennen konnten oder Versteckis spielten. Und die anderen von der Kinder- und Jugendfeuer, die selbstverständlich wie die Großen ihren Arbeistdienst verrichteten und Tische abräumten und Waffeln buken. Auffallend war auch der mit viel Liebe und Aufwand gestaltete Blumenschmuck. "Es sind alles Blumenspenden aus dem Dorf. Sie sind aus den Stettener Gärten zusammengetragen", so Kommandant Heß. Von Anbeginn des Weinfestes zeichnet sich Jutta Weber, die auch ihr Haus für die Weinbar zu Verfügung stellt, federführend für den Blumenschmuck verantwortlich.