Alles muss raus! So lautete die Devise, die das Team der Markdorfer Stadtgärtnerei während der vergangenen Wochen in Atem gehalten hat. Doch erst, seit sich das Wetter einigermaßen stabilisiert hat, sehen die Markdorfer, welch prächtige Saat in den städtischen Gewächshäusern aufgegangen ist.

Begonien, Geranien, Petunien und viele weitere Zierpflanzen erfreuen nun die Besucher der Parks, die Fußgänger in der Innenstadt beim Anblick der bunten Blumenkübel, aber auch die Auto- und Radfahrer, wenn sie die bepflanzten Verkehrskreisel umrunden.

Im Gewächshaus geht vor lauter Blüten fast der Platz aus.
Im Gewächshaus geht vor lauter Blüten fast der Platz aus. | Bild: Jörg Büsche
Auch die Geranien warten auf ihren Umzug in die Pflanzkübel.
Auch die Geranien warten auf ihren Umzug in die Pflanzkübel. | Bild: Jörg Büsche

„Das nasse Wetter und die Nachtfröste haben uns die Arbeit nicht gerade erleichtert“, blickt Monika Beder, Leiterin der Stadtgärtnerei, auf die kalt-feuchten Maitage zurück. Die Tulpenbeete konnten zwar abgeräumt werden. Das heißt, die Zwiebeln der verblühten Pflanzen wurden ausgegraben, damit Knollen gereinigt und die neuen Stecklinge abgelöst werden können. Dank der Tulpenvermehrung im Gewächshaus kann auf teuren Hinzukauf weitgehend verzichtet werden. Doch das Neubepflanzen auf den frisch abgeräumten Beeten musste in diesem Mai warten, insbesondere am Schlosshang mit seinem nass-schweren Boden.

Monika Beder zeigt die neuen Tulpen-Stecklinge.
Monika Beder zeigt die neuen Tulpen-Stecklinge. | Bild: Jörg Büsche

Starker Auftritt am Bischofschloss

Inzwischen grünt ein großes M unter der abschüssigen Fläche am Fuß des historischen Turms. Und über dem grünen M nehmen signalisieren sechs rote Staffelgiebel-Stufen, wofür die bunte Pracht steht: fürs städtische Logo. Und somit auch fürs jüngst ausgegebene Motto: „Gemeinsam stark in der Stadt“. Wie wichtig der Beitrag ist, den Monika Beder und ihre Mitarbeiter zum Wohlbefinden aber auch zur Außenwirkung der Stadt beisteuern, das wurde wiederholt im Gemeinderat angesprochen.

Das Team der Stadtgärtnerei arbeitet am Gartenbaukunstwerk.
Das Team der Stadtgärtnerei arbeitet am Gartenbaukunstwerk. | Bild: Jörg Büsche
Yvonne Weber beim Bepflanzen des Schlosshangs.
Yvonne Weber beim Bepflanzen des Schlosshangs. | Bild: Jörg Büsche

Nicht zuletzt will Monika Beder mit dem Markdorf-Logo am Schlosshang gewissermaßen durch die Blumen sagen, dass die Botschaft des Programms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ auch in der Stadtgärtnerei angekommen ist. Markdorf soll Marke werden. „Für mich ist der Schlosshang eine Art Aushängeschild oder Visitenkarte für Markdorf“, erklärt Monika Beder. Eine Visitenkarte, auf der in den Sommermonaten 1200 Begonien und 300 Dahlien blühen.

Fertig: das Logo am Schlosshang.
Fertig: das Logo am Schlosshang. | Bild: Jörg Büsche

Es grünt so grün in Markdorf

In den Gewächshäusern an der Rudolf-Diesel-Straße läuft unterdessen die Herbstproduktion an. Aster, Alpenveilchen, alles, was in wenigen Monaten auf Freiflächen und in Blumentröge kommen wird. Einstweilen blickt Monika Beder gelassen aufs städtische Grün. Die nassen vergangenen Wochen lassen Bäume und Büsche in den städtischen Anlagen ebenso gesund dastehen wie die Zierpflanzen. „Es ist einfach unglaublich, wie toll alles grünt“, freut sich Monika Beder.

Monika Beder, Leiterin der Stadtgärtnerei, inmitten der Blütenpracht im Gewächshaus.
Monika Beder, Leiterin der Stadtgärtnerei, inmitten der Blütenpracht im Gewächshaus. | Bild: Jörg Büsche
Yvonne Weber gießt die Blumen im Gewächshaus.
Yvonne Weber gießt die Blumen im Gewächshaus. | Bild: Jörg Büsche

Ihr Herz schlägt übrigens keineswegs nur für Zierpflanzen. Ein ganz großes Anliegen ist ihr das Anlegen von Blühwiesen. Von Flächen, auf denen Wildkräuter gedeihen. Mohnblumen, Leinkraut, Kornblumen und Schleierkraut bieten Wildbienen und anderen Insekten quasi natürliche Rückzugsräume – und tragen somit zur Artenvielfalt bei.

Außer den beiden Gewächshäusern hat die Stadtgärtnerei noch vier Folienhäuser.
Außer den beiden Gewächshäusern hat die Stadtgärtnerei noch vier Folienhäuser. | Bild: Jörg Büsche

Stirnrunzeln verursacht bei der Leiterin der Stadtgärtnerei die Sorge um jene Bäume, die eingezwängt zwischen Fahrbahn und Bürgersteig in zu knapp bemessenen Pflanzquartieren stecken. Um die müssen sich die Mitarbeiter gegebenenfalls wieder intensiver kümmern, sollten neuerliche Trockenperioden anstehen.