4,8 Millionen Euro soll der lang ersehnte Turnhallenneubau kosten. Wenn er im Sommer 2022 von Schülern und Sportlern aus den Markdorfer Vereinen genutzt wird, sind die Arbeiten an der Grundschule jedoch längst nicht abgeschlossen. Denn das Gebäude an der Pestalozzi-Straße wird grundlegend saniert – den Bedingungen einer zeitgemäßen Primarschulpädagogik angepasst. Das und die neue Halle werde etwa 10,5 bis 11 Millionen Euro kosten, erklärte Tobias Müller vom ausführenden Planungsbüro Müller und Markus in Uhldingen-Mühlhofen.
Mit Kostensteigerungen in größerem Umfang sei trotz der rasanten Preisentwicklungen auf dem Baumarkt im Moment kaum noch zu rechnen, erläuterte Michael Schlegel, der Leiter des städtischen Bauamts, am Rande der Veranstaltung. Zuvor hatte Bürgermeister Georg Riedmann erklärt, dass das Land die Arbeiten an der Jakob-Gretser-Grundschule nun doch deutlich stärker unterstützt, als dies zu Beginn der Planungen zu erwarten war. „Da ist ein Umdenken eingetreten“, so der Bürgermeister. Weil landauf, landab weniger Schulgebäude neu gebaut, dafür aber mehr saniert würden.
Großzügiges Freigeländekonzept
Riedmann hatte vor dem Spatenstich auf die Geschichte des Turnhallen- und Sanierungsprojekts zurückgeschaut. Auf den Beginn 2014, auf die Machbarkeitsstudie, auf die ersten Pläne, auf hohe Kosten – und das Abstandnehmen von einer Hanglösung. Und der Bürgermeister hatte auch versprochen, dass die Schule wieder ein großzügiges Freigeländekonzept bekommen wird.

Wofür sich Grundschulrektor Andreas Geiger ausdrücklich bedankte. Er würdigte die Kreativität der Planer und, dass sich das Kollegium mit eigenen Ideen einbringen durfte. Zum Beispiel bei der Fußbodengestaltung oder bei den Lampen. Geiger erwähnte aber auch die umfangreichen Diskussionen über das Projekt. Sein Eindruck sei, dass das Wohl der Kinder dabei im Vordergrund gestanden habe. Der Rektor beschrieb zudem, worunter seine Schüler zuletzt gelitten hatten. „Statt der vorgesehenen 90 Minuten Sportunterricht kamen die Kinder allenfalls auf 45 Minuten Sport.“ Grund dafür waren die langen Fahrzeiten zu benachbarten Turnhallen. „Das eine Jahr, bis unsere neue Halle fertig ist, werden wir das aber noch aushalten“, erklärte Geiger.
Blick in die Vergangenheit
- April 2014: Beginn der Beratungen zum Neubau einer Sporthalle an der Jakob-Gretser-Grundschule
- September 2015: Es wird ein Raumprogramm für die Grundschule erstellt.
- Januar 2016: Es kommt ein Raumprogramm für die Grundschule Leimbach hinzu.
- April 2016: Der Gemeinderat berät die Entwicklung seiner beiden Grundschulen.
- Mai 2017: Der Rat beschließt die Grundlagen der pädagogischen Konzeption.
- Dezember 2017: Architekturleistungen werden vergeben.
- Juli 2019: Die Konzeption für die Jakob-Gretser-Grundschule wird aus Kostengründen zurückgestellt.
- Oktober 2019: Rat berät weitere Vorgehensweise
- Februar 2020: Beratungen zu einem dritten Grundschulstandort im Süden der Stadt
- September 2020: Rat beschließt Bau einer Einfeldsporthalle und Neubau von zwei Fachklassen samt Technikzentrale, Fördermittel für Sanierung des Schulgebäudes werden beantragt. Ein dritter Schulstandort wird beschlossen.